Naturspektakel Blumenmeer inmitten der Einöde: Diese Wüsten können blühen
Wüsten sind totes Niemandsland? Von wegen! Manche Wüsten beginnen, unter bestimmten Bedingungen, zu blühen – und verwandeln sich in Biodiversitäts-Hotspots

Atacama-Wüste
Eigentlich ist die Atacama-Wüste einer der trockensten Orte unseres Planeten: Die jährliche Regenmenge liegt deutlich unter einem Millimeter, stellenweise fallen jahrzehntelang keine Niederschläge. Und doch bringt der ausgedörrte Boden alle fünf bis zehn Jahre ein kleines Wunder hervor. Dann brechen zarte Triebe aus ihm hervor und entfalten pinkfarbene, weiße und gelbe Blüten. Deren Samen haben jahrzehntelang im Boden geschlummert und überziehen die trockene Wüste nun mit einem Teppich aus Blumen. Das vermeintliche Wunder ist allerdings simple Botanik: Die Atacama-Wüste blüht dann, wenn im vorangegangenen chilenischen Winter ungewöhnlich viel Regen gefallen ist, die Luftfeuchtigkeit anschließend hoch und die Tagestemperaturen während der Blütezeit mild sind. Weil all das in diesem Jahr zutrifft, steht die Atacama aktuell wieder in voller Blüte – sehr zur Freude sämtlicher Wüstenbewohner, die sich das Spektakel nicht entgehen lassen.
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