
Vergebliche Flucht
Ihr letzter Schlag verklang 1945: Fast trotzig hält sich die Schiffsglocke der "Transport H11", auch "Cap Guir" genannt, aufrecht im flaschengrünen Wasser. 1945 flohen unzählige Menschen aus Ostpreußen vor den anrückenden sowjetischen Truppen über die Ostsee. Zwischen 700 und 800 Männer, Frauen und Kinder bestiegen im April hoffnungsvoll die "Cap Guir", der Kapitän lenkte das Schiff Richtung Westen. Doch am 16. April, nur drei Wochen vor Kriegsende, wurde das Schiff mit den Flüchtlingen von mindestens einem Flugzeugtorpedo getroffen. Die Brücke mitsamt Maschinentelegraf und Ruderanlagenzeiger wurde weggesprengt. Der Rest des Schiffs geriet in Brand und sank südlich von Gotland. Niemand überlebte
© Jonas Dahm