Schiffswracks Versunken in der Ostsee: Ein Tauchgang zu den Geisterschiffen
In Stürmen gesunken, von Angreifern versenkt, gerammt: Auf dem Grund der Ostsee liegen schätzungsweise 100.000 Schiffswracks. Im kalten Wasser haben sich viele von ihnen so gut erhalten wie sonst fast nirgendwo auf der Welt. Eine faszinierende Reise in die Geschichte
Anker ohne Halt
Die Pinne und das Steuerruder des unbekannten Wracks stehen noch aufrecht im Wasser, während vom Rumpf und Deck des kleinen Schiffs bereits das meiste fehlt. Wann sank es, und warum? Einige Details deuten darauf hin, dass das Wrack aus dem 16. Jahrhundert stammt. Einer der Anker wurde auf zeittypische Weise gebaut; bestimmte Arten der Holzverarbeitung geben ebenfalls Anlass zur Vermutung, dass das Wrack mehr als 400 Jahre alt ist. Kleine Töpfe, Flaschen und Holzstücke liegen um das Heck verteilt; die Machart eines der glasierten Tongefäße war im 16. und 17. Jahrhundert besonders verbreitet. Beide Anker sind noch am Bug befestigt. Die Mannschaft hatte sie nicht mehr herablassen können, um das Schiff zu stabilisieren, bevor es unterging
© Jonas Dahm