Als die Fahrer den Schatten der letzten Kiefern verlassen, trifft sie die Hitze so erbarmungslos, als hätte jemand eine Ofenklappe geöffnet. Es ist eine karge Landschaft, die sich vor den Männern auf ihren Rennrädern erstreckt: Leuchtend weiße Kalksteinbrocken bedecken die Flanken des Berges wie Knochensplitter. Eine schmale Straße bahnt sich ihren Weg hinauf zu einem alten Observatorium auf dem Gipfel des Mont Ventoux, hoch über der Provence im Südosten Frankreichs. Kein Baum, kein Strauch wächst hier oben. Über den Steinen flirrt die Luft.
Der steile Anstieg bietet den Fahrern die entscheidende Chance, sich von den Konkurrenten abzusetzen. Schweiß tränkt ihre Wolltrikots und Schirmmützen, auf denen die Namen der großen Sponsoren prangen: Michelin, Pelforth, Peugeot. Selbst hier oben stehen die Zuschauer am Straßenrand, feuern ihre Favoriten an.