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Hundertjähriger Krieg Macht der Pfeile: Die Schlacht bei Crécy markiert eine militärische Zeitenwende

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Als Eduard III. von England mit einem Invasionsheer in das Reich von König Philipp VI. einfällt, kommt es 1346 zur ersten großen Feldschlacht des Hundertjährigen Krieges. Entschieden wird sie durch die englischen Bogenschützen
Schlachtszene zwischen englischen und französischen Soldaten 1346 als Augangspunkt des Hundertjährigen Krieges
Zwei ungleiche Eliteeinheiten eröffnen am 26. August 1346 die Schlacht bei Crécy: die genuesischen Armbrustschützen in Diensten König Philipps VI. von Frankreich und die englischen Langbogentruppen Eduards III
© Bridgeman Images

Noch einen Moment. Jetzt nicht die Ruhe verlieren. Sekunden werden entscheiden über Leben und Tod – ihr Leben und ihren Tod.

Still verharren die Schützen des englischen Königs Eduard III. in ihren Stellungen, neben sich mannshohe Bögen aus Eibenholz und vor ihnen jeweils Dutzende Pfeile, die sie mit der Spitze zuerst in den Ackerboden gerammt haben. Einen Pfeil aber hat jeder der Männer schon eingelegt, Geschosse, die meisten mit scharfen Metallköpfen, die Rüstungen durchschlagen können – und manche mit Widerhaken, die schmerzhafte Wunden verursachen und verhindern, dass sich der Pfeil leicht entfernen lässt.

Aber die Sehnen ihrer Bögen haben sie noch nicht ausgezogen. Alle schweigen. Keiner rührt sich. Sie warten darauf, dass der Befehl zum Abschuss kommt.

Erschienen in GEO EPOCHE Nr. 111 - Der Hundertjährige Krieg