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Fordlândia Als Henry Ford die ideale Stadt im Urwald bauen wollte – und kolossal scheiterte

Ruine der alten Werkshalle in Fordlândia
Verlassen: Die Werkshallen in Fordlândia wurden 1945 aufgegeben. Seither verfallen sie
© Joel Auerbach/ Getty Images News/Getty Images
Mitten in Brasilien lässt Autokönig Henry Ford 1928 eine Stadt aus dem Boden stampfen. In seinem utopischen Fordlândia will er Brasilianer zu guten Amerikanern umerziehen. Das Wahnsinnsprojekt endet im Desaster

Die Zukunft kommt mit dem Schiff. Im Sommer 1928 – über dem brasi­lianischen Amazonaswald quellen die düsteren Wolken der Regenzeit – machen zwei Frachter der Ford Motor Company im Hafen von Santarém fest. Tief liegen die mehr als 80 Meter langen Stahlkolosse im olivgrünen Wasser. Ihre Bäuche sind beladen mit Bulldozern, Traktoren und anderem schweren Gerät, um den Wald zu roden.

Außerdem bergen sie: Fertighäuser, ein Krankenhaus, ein Kraftwerk, ein Kino. Alles in Einzelteile zerlegt und verpackt. Sogar Eismaschinen, Radiogeräte, Stechuhren, gefrorenes Rindfleisch und Dosenpfirsiche werden bald von Detroit aus, wo der US-Autokonzern Ford seinen Hauptsitz hat, in den Dschungel verfrachtet. Denn Chef Henry Ford hat Großes vor.

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