GEOEPOCHE: Am 6. Juni 1944 landete eine gewaltige US-amerikanische Streitmacht mit der größten Invasionsflotte der Geschichte in der Normandie – markiert der "D-Day"den Beginn der militärischen Dominanz der Vereinigten Staaten, die die Weltpolitik seit dem Zweiten Weltkrieg prägt?
Prof. Dr. Bernd Greiner: Er demonstrierte jedenfalls eindrucksvoll, wozu die USA militärisch auf einmal in der Lage waren. Man muss sich klarmachen, dass das Land bis weit in die 1930er-Jahre auf einen großen Krieg kaum vorbereitet war. Die Nationalsozialisten haben die USA verspottet als Papiertiger, meinten, Washington könne eine Kriegsbeteiligung innenpolitisch überhaupt nicht durchsetzen.