Indianer* in den Straßen Hamburgs! Es hört sich geradezu unglaublich an, was die amerikanischen Zeitungen im Sommer 1890 über die deutsche Hansestadt berichten. "Hamburg wird bedrängt von einem heulenden Mob aus Indianern und Cowboys, die auf ihre Chance warten, sich gegenseitig zu skalpieren", schreibt etwa "The Philadelphia Inquirer" am 26. August.
Die Einwohnerinnen und Einwohner wagten sich der "Rothäute" wegen nachts nicht mehr aus dem Haus, heißt es in der Presse weiter, die Stadt befinde sich im Belagerungszustand, und es könne "kein Zweifel bestehen, dass nur dank der Anstrengungen der Ordnungskräfte ein Blutbad hat vermieden werden können." Zustände wie im Wilden Westen an der norddeutschen Elbe – was war geschehen?