Albrecht II. – "Der Entartete"
Albrecht II. (1214–1314/15), Markgraf von Meißen und Landgraf von Thüringen, schlug im wahrsten Sinne "aus der Art": Erst sorgte er für einen Skandal, als er seine Frau Margaretha von Staufen – immerhin die Tochter des Kaisers – ins Exil verstieß und nach deren Tod seine langjährige Geliebte Kunigunde von Eisenberg heiratete, eine Hofdame. Dann bevorzugte er bei der Erbregelung auch noch den mit Kunigunde gezeugten Sohn gegenüber den älteren Söhnen aus der Ehe mit Margaretha von Staufen. Diese rebellierten und nahmen den eigenen Vater gefangen. Davon abgesehen musste Albrecht aus Geldnot mehrere Landesteile verkaufen. Die Geschichtsschreibung des 16. Jahrhunderts verlieh ihm schließlich den Beinamen "der Entartete": Schließlich zerstörte Albrecht innerhalb kürzester Zeit das, was seine Vorfahren aus dem Hause der Wettiner aufgebaut hatten – und fiel so vom Stand der Vorgänger ab.
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