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Sternbild Einhorn Wie ein Wesen aus der Mythologie: Riesenteleskop zeigt spektakulären Konusnebel

Kunusnebel im All, aufgenommen vom Very Large Telescope
Sieht aus wie ein Wesen aus der Mythologie: Der Kunusnebel im All, aufgenommen vom Very Large Telescope
© ESO/dpa
Astronomen in Chile ist mit dem Very Large Telescope eine außergewöhnliche Aufnahme des sogenannten Konusnebels gelungen. Das Bild sei dramatischer als alle bisherigen, so die Europäische Südsternwarte.

Astronomen haben eine mystische Fotografie des sogenannten Konusnebels geschossen. Der Nebel befindet sich im Sternbild Einhorn, was dem Ganzen noch mehr Märchenhaftes verleiht. Im Zentrum ist die lange Säule des Nebels zu sehen, wie die Europäische Südsternwarte (ESO) am Donnerstag mitteilte. Das Bild wurde mit deren Very Large Telescope (VLT) in Chile gemacht.

Der Konusnebel ist sieben Lichtjahre lang. Damit Sie sich die gigantischen Ausmaße besser vorstellen können: Bereits ein Lichtjahr hat eine Länge von 9,5 Billionen Kilometern.

Dramatischer als alle bisherigen Bilder

Der Konusnebel sei mit 2500 Lichtjahren Entfernung vergleichsweise nahe zu unserem Planeten und dadurch ein gut untersuchtes Himmelsobjekt. "Aber dieser Anblick ist dramatischer als alle bisherigen, denn er zeigt die dunkle und undurchdringliche Wolkendecke des Nebels auf eine Art und Weise, die an ein mythologisches Wesen erinnert", teilte die ESO mit Sitz in Garching bei München mit. Der Konusnebel wurde Ende des 18. Jahrhunderts von dem Astronomen William Herschel entdeckt.

Konusnebel: Säulenformige Wolken aus Gas und Staub

Der Nebel sei ein perfektes Beispiel für die säulenartigen Formen, die in den riesigen Wolken aus kaltem molekularem Gas und Staub entstehen, schreibt die ESO. Die säulenartige Form entstehe, wenn massereiche, neu entstandene helle blaue Sterne Sternwinde und intensive ultraviolette Strahlung abgeben, die das Material aus ihrer Umgebung wegblasen. Dabei werden laut den Forschern Gas und Staub in größerer Entfernung von den jungen Sternen zu dichten, dunklen und hohen säulenartigen Gebilden verdichtet.

Auf dem Bild sei Wasserstoffgas in Blau und Schwefelgas in Rot dargestellt. Die Verwendung dieser Filter lasse die ansonsten hellen blauen Sterne, die auf die jüngste Sternentstehung hinweisen, fast golden erscheinen.

ESO feiert 60-jähriges Jubiläum

Mit dem Bild will die ESO auch auf ihr 60-jähriges Bestehen aufmerksam machen: Am 5. Oktober 2022 feierte die Europäische Südsternwarte ihr Jubiläum.

Die ESO begann als Traum führender Astronomen aus fünf europäischen Ländern – Belgien, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Schweden. Die Wissenschaftler hatten den Entschluss gefasst, ihre Kräfte zu bündeln um ein großes Teleskop zu errichten, das den an interessanten Objekten reichen Südhimmel erschließen würde.

Mit dem Betrieb von drei Observatorien an weltweit einzigartigen Standorten in Chile – La Silla, Paranal und Chajnantor – ist die ESO zu einer führenden Einrichtung der astronomischen Forschung geworden.

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