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Zu langweilig Warum uns Außerirdische bislang nicht kontaktiert haben

Ist da wer? Nicht unwahrscheinlich, bei bis zu 400 Milliarden Sternen in der Milchstraße
Ist da wer? Nicht unwahrscheinlich, bei bis zu 400 Milliarden Sternen in der Milchstraße
© Matteo Viviani / Adobe Stock
Ein israelischer Forscher schlägt eine neue Erklärung dafür vor, warum wir noch keinen Kontakt zu Außerirdischen hatten: Unsere Botschaften haben sie noch nicht erreicht

Gibt es Leben im All? Bei einer Billion Galaxien wie unserer heimischen Milchstraße ist es zumindest sehr wahrscheinlich, dass sich auf erdähnlichen Planeten Lebensformen entwickelt haben. Darunter auch solche, die technologisch ähnlich weit fortschritten sind wie Homo sapiens. Sie könnten schon seit langem über Funkantennen verfügen – oder gar über Sonden und Raumschiffe, um die Distanzen zwischen bewohnten Planeten zu überwinden.

Doch warum haben wir keinerlei Hinweise auf ihre Existenz?

Für diesen, auch Fermi-Paradox genannten Widerspruch gibt es zahlreiche Erklärungsversuche: Wir sind – allerdings gegen jede Wahrscheinlichkeit – tatsächlich die Einzigen; sie könnten hier gewesen sein, ohne jedoch Spuren zu hinterlassen; vielleicht verzichten sie freiwillig darauf, den Kosmos zu erforschen und zu kolonisieren. Oder sie haben sich – Ähnlichkeiten zum intelligenten Leben auf dem Planeten Erde wären rein zufällig – schon selbst ausgelöscht.

Eine weitere Hypothese schlägt nun der israelische Astrophysiker Amri Wandel von der Hebräischen Universität in Jerusalem vor. Sein Erklärungsansatz geht davon aus, dass intelligente, technologisch weit entwickelte Lebensformen auf anderen Planeten bei der Suche nach anderen bewohnten Planeten effizient vorgehen: Statt Sonden oder Funksignale in alle Richtungen zu schicken, würde man sie dorthin lenken, wo man eine technologische Zivilisation vermutet – etwa, weil man von dort Funksignale empfangen hat.

Die ersten Radiosignale, die sich mit Lichtgeschwindigkeit explizit an intelligente Außerirdische richten, sendete im Jahr 1974 die gigantische Parabolantenne im puerto-ricanischen Aricebo. Was an Radiowellen davor – etwa seit den 1930er Jahren – zufällig ins All gelangte, hat mittlerweile eine kugelförmige Radiosphäre mit einem Durchmesser von rund 200 Lichtjahren gebildet. In dieser Blase befinden sich allerdings nur etwa 15.000 der insgesamt bis zu 400 Milliarden Sternen unserer Milchstraße.

Nach den Berechnungen von Amri Wandel müsste es in der Milchstraße nicht weniger als 100 Millionen technologisch fortgeschrittene Zivilisationen geben, damit die Signale, die die Menschheit bisher auf den Weg gebracht hat, irgendwo aufgefangen und verstanden worden wären. Dass wir bis heute keinen (nachgewiesenen) Besuch hatten und keine (eindeutigen) Funksignale empfangen haben, so schlussfolgert Wandel, könnte darauf hindeuten, dass in einem Radius von 50 Lichtjahren einfach keine technologische Zivilisation existiert.

Ziel der Alien-Botschaft aus dem Jahr 1974 war übrigens der Sternhaufen M13 in unserer galaktischen Nachbarschaft, in einer Entfernung von rund 25.000 Lichtjahren. Vielleicht brauchen wir also nur noch ein wenig Geduld. Aber vielleicht sind wir auch einfach nicht interessant genug.

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