Die Internationalen Raumstation (ISS) hat die Bilder des bunten Naturspektakels in Ultra-HD aufgenommen. Die Zeitraffersequenzen zeigen die Polarlichter über dem Nord- und Südpol.
Wie entstehen Polarlichter?
Die Erde ist eingebettet in ein schützendes Magnetfeld, das sich unter dem Druck des Sonnenwinds, eines permanenten Stroms geladener Partikel, verformt. Gefüllt ist diese Magnetosphäre mit einem Gas aus Elektronen und Ionen, elektrisch geladenen Atomen, das sich bevorzugt in der sogenannten Plasmaschicht sammelt. Der an der Erde vorbeiströmende Sonnenwind wirkt wie ein Dynamo, der innerhalb der Magnethülle ein komplexes System elektrischer Ströme in Gang setzt. Wenn diese Ströme auf die Atmosphäre treffen, lösen sie das magische Leuchten rund um die Pole aus.
Die Geschichte der Aurora-Forschung
1733 Der französische Gelehrte Jean Jacques de Mairan veröffentlicht die erste wissenschaftliche Monografie über das Phänomen – "Traité physique et historique de l’aurore boréale". Darin vertritt er die Auffassung, das Polarlicht werde durch einen leuchtenden Dunst verursacht, der die Sonne in ihrer Äquatorebene umgebe.
1740 Der Schwede Olof Hiorter und sein Landsmann Anders Celsius erkennen, dass während des Auftretens eines Polarlichts eine Magnetnadel unregelmäßig schwankt.
1862 Der deutsch-schweizerische Physiker Hermann Fritz findet heraus, dass helle Polarlichter umso häufiger auftreten, je mehr Sonnenflecken über die Scheibe unseres Zentralgestirns wandern. Die gleiche Beobachtung macht etwa zur selben Zeit der Amerikaner Elias Loomis.
1868 Der schwedische Physiker Anders Ångström zerlegt das Polarlicht mit einem Prisma und weist damit nach, dass es keine Reflexion von Sonnenlicht sein kann.
1896 Der norwegische Physiker Kristian Birkeland behauptet, dass die Leuchterscheinung durch geladene Teilchen ausgelöst wird, die von der Sonne kommen. Zum Beweis beschießt er eine magnetisierte Kugel mit Elektronen und erzeugt so ein Aurora-ähnliches Glimmen.
1959 Die russische Raumsonde Luna-1 belegt die Existenz des Sonnenwindes, den der deutsche Physiker Ludwig Biermann und der amerikanische Astrophysiker Eugene Parker zuvor schon in der Theorie postuliert hatten.
1971 Die NASA-Sonde OSO-7 liefert das erste Bild eines koronalen Massenauswurfs (Coronal Mass Ejection, CME). CMEs rufen auf der Erde geomagnetische Stürme und besonders intensive Polarlichter hervor.
2006 Die NASA startet die Zwillingssonden STEREO-1 und -2, die unseren Heimatstern aus zwei Perspektiven beobachten und damit 3-D-Bilder von Massenauswürfen ermöglichen.