Die Wortschöpfung "Zuvielisation" ist zum ersten Mal Ende der 1990er Jahre aufgetaucht. In den Duden hat es der Begriff bis heute nicht geschafft. Doch er könnte Karriere machen, weil das Zuviel in der Gesellschaft der Gegenwart neue Rekorde erreicht.
Ein drastisches Beispiel ist Plastik, das Allzweckmaterial der Einweg-to-go-Gesellschaft – billig, leicht, bequem zu handhaben. Dass inzwischen geschätzt acht Millionen Tonnen pro Jahr als Abfall in die Weltmeere schwappen, war nie vorgesehen. Der UN-Generalsekretär António Guterres wählte dafür 2018 ein überaus deutliches Bild: Wenn die Verschmutzung so weitergehe, werde im Jahr 2050 "mehr Plastik als Fisch" im Ozean schwimmen.