Rund 20 Prozent der 12- bis 19-jährigen Menschen in Deutschland haben einer Studie zufolge noch nie vom Klimawandel gehört. Auch ein Sechstel der Altersgruppe 18 bis 19 könne mit dem Begriff nichts anfangen, heißt es in einer Befragung des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen, das zum Bayerischen Rundfunk gehört.
Welche Schule die Befragten besuchen, habe dabei nur einen geringen Einfluss. Entscheidend ist laut den Studienautoren vermutlich, ob sie eine Grundeinführung zum Klimawandel bekommen haben und ob diese inhaltlich so fundiert und attraktiv gestaltet war, dass die Jugendlichen sich den Inhalt gut merken und selbst aktiv werden konnten – oder eben nicht.
Wissen über Zusammenhänge und Ursachen oft lückenhaft
Für die Studie wurden knapp 1500 Teilnehmer zwischen sechs und 19 Jahren befragt. Demnach gibt es auch große Unterschiede beim Wissen über den Klimawandel an sich. So gebe es selbst in der höchsten befragten Altersgruppe Teilnehmende, die das Wort zwar kennen, aber kaum etwas über Ursachen und Folgen wissen. In der Gruppe zwischen zehn und 19 Jahren hätten jedoch sechs von zehn Befragten fundierte Kenntnisse über die globale Erwärmung.
87 Prozent derjenigen Teilnehmenden, die schon mal etwas vom Klimawandel gehört haben, sind laut Studie der Ansicht, dass der Klimawandel sie in Zukunft betreffen wird. Von den Befragten ab zehn Jahren hätten 64 Prozent Angst vor der globalen Erwärmung. Ein großer Teil der Jugendlichen wolle mehr wissen und wünsche sich weitere Informationen über den Klimawandel.
"Kinder und Jugendliche haben nicht nur ein Recht auf Informationen, vielmehr ist Klimakompetenz für ihre Zukunft grundlegend wichtig", sagt Studienleiterin Dr. Maya Götz. Kindermedien hätten ein großes Potenzial, aber auch die Verantwortung, Inhalte so zu vermitteln, dass sie aktivieren, anstatt zu verängstigen, und klimafreundliches Handeln nicht als Verlust, sondern als Chance für ein gutes Leben darstellen.