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Rohstoffe Zukunft ohne Abfall: Wie die Kreislaufwirtschaft gelingen kann

  • von Joshua Kocher
  • sowie von Jan Richard-Heinicke (Fotos)
Die Menschheit verbraucht Rohstoffe in schwindelerregenden Massen: Wenn wir so weitermachen, ist die Erde bald ausgebeutet. Doch es geht auch anders, zeigen drei Beispiele
Bram Vreugdenhil (links), Mitbegründer der Firma Roestug, repariert alte, zurückgelassene Zweiräder, die sonst in der Schrottpresse landen würden. Ilse Postma (rechts) bringt den Kreislauf in Zwolle in Schwung. Und wie? "Ich sorge dafür, dass Menschen miteinander reden"
Bram Vreugdenhil (links), Mitbegründer der Firma Roestug, repariert alte, zurückgelassene Zweiräder, die sonst in der Schrottpresse landen würden. Ilse Postma (rechts) bringt den Kreislauf in Zwolle in Schwung. Und wie? "Ich sorge dafür, dass Menschen miteinander reden"
© Jan Richard Heinicke für GEO

Mit dem Zollstock in der einen und dem Tabletcomputer in der anderen Hand eilt Leonhard Schönfelder die Treppe hinauf ins Dachgeschoss eines Bürogebäudes in Baar bei Zürich. Die Pupillen hinter den Brillengläsern zucken, schnell tastet sich der Blick durch die Räume, die der 31-Jährige durchquert. In Sekundenschnelle erfasst er Schränke, Toilettenschüsseln, Fenster, Heizkörper. Er will keine Zeit verlieren, nichts übersehen.

In zwei Wochen, sagt der Eigentümer, soll der Abriss beginnen. Das Haus wird kernsaniert, man plant Großraumbüros, helles Licht, New Work. Fast nichts von dem, was hier steht, wird noch gebraucht. Küchen, Türen, Trennwände, Lampen, Fliesen, Jalousien, alles soll auf den Müll.

Erscheint in GEO Nr.2 (2025)