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Schatzsuche in den Alpen Jäger der funkelnden Steine: Um Kristalle zu finden, scheuen Abenteurer keinen Aufwand

Von Beate Kittl
Teils wochenlang begeben sich manche Amateure und Profis in schwer zugängliche Klüfte und steile Wände, um die wohl schillerndsten Schätze der Alpen zu finden: Bergkristalle
Noch von Kluftschlamm bedeckt kommt die kristallene Schönheit nach Millionen Jahren endlich ans Licht – für Christoph Betschart verdienter Lohn nach tagelanger Schufterei
Noch von Kluftschlamm bedeckt kommt die kristallene Schönheit nach Millionen Jahren endlich ans Licht – für Christoph Betschart verdienter Lohn nach tagelanger Schufterei
© Gaetan Bally/Keystone/dpa Picture-Alliance

Vorsichtig zieht Josef Imholz einen zwei Fäuste großen, grauen Klumpen aus einer Felsnische, irgendwo im hintersten Urserental, Schweiz. Behutsam reibt er den klebrigen Kluftschlamm ab – und legt einen tiefschwarz glänzenden Schatz frei: einen Bergkristall.

Schon seit vielen Jahren schürft Imholz an dieser Kristallkluft auf knapp 3000 Meter Höhe. Allein mit Hammer und Meißel hat er gemeinsam mit einem befreundeten Mineraliensucher eine Höhle mit dem Volumen eines Mittelklassewagens aus dem Aaregranit gemeißelt und stößt dort immer wieder auf die seltenen schwarzen Morion-Kristalle. 

Erschienen in GEO Kompakt Nr. 65 (2021)