Bauklötze, Mobilé oder Schaukelpferd – wer Holzspielzeug verschenkt, der möchte etwas Gutes tun: für das Kind, dessen Bildung und vielleicht sogar für die Umwelt. Das Naturmaterial Holz hat einen guten Ruf, es gilt als robust und ökologisch. Aber ist der immer berechtigt? Schließlich kann auch Holzspielzeug gesundheitsgefährdende Farbstoffe oder Weichmacher enthalten.
Stiftung Warentest testet in regelmäßigen Abständen, was sich wirklich hinter dem Bio-Image verbirgt. Und es gibt eine gute Nachricht: "Tatsächlich hat in unserem aktuellen Test das Holzspielzeug deutlich besser abgeschnitten als noch vor zehn Jahren", sagt Cecilia Meusel von der Stiftung Warentest gegenüber Spiegel. Allerdings sind auch heute noch manche Holzspielzeuge mit Schadstoffen belastet oder missachten Umweltstandards.

Zehn von 15 Spielzeugen erfüllen die hohen Kriterien von Stiftung Warentest. Das heißt, sie gelten als schadstoffsicher und enthalten keine Kleinteile, die sich von den Kleinsten in Nase oder Ohren stecken lassen oder verschluckbar sind. Die anderen fünf fielen im Test durch, weil sie gesundheitsgefährdende Farbmittel, Formaldehyd, Weichmacher oder Lacke enthielten. In einem Produkt wurden auch polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) gefunden, die oft unbeabsichtigt in Industrieprozessen entstehen. Diese PAK reichern sich in Organismen an, weil sie schwer abbaubar sind und können krebserregend wirken.
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte Spielzeug am besten von Anbietern mit Sitz in Europa kaufen. Denn die müssen die strengen Richtlinien einhalten, die sich die EU gegeben hat, und die regelmäßig überarbeitet werden. 2021 wurden etwa die Grenzwerte für die Freisetzung von Formaldehyd verschärft, 2022 auch die für den krebserzeugenden Farbbaustein Anilin.
Auch Siegel zeigen, ob ein Geschenk Sicherheitsstandards genügt. Welche verlässlich sind, kann man bei der Verbraucherzentrale nachlesen: etwa die Kennzeichen VDE, CE, oder GS, mit Prüfinstitution und Prüfnummer (zum Beispiel TÜV Rheinland oder TÜV SÜD). FSC verspricht zudem Holz aus nachhaltigem Anbau, und Fairtoys steht für die Einhaltung von Arbeits- und Menschenrechten und möglichst wenig Umweltauswirkungen.
Und letztendlich hilft es auch, das Spielzeug einfach selbst mal in die Hand zu nehmen, für einen Tast- und Geruchstest: Was sich komisch anfühlt oder streng riecht, ist für Kinder nicht geeignet.