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Gleichberechtigung Ändert sich das Frauenbild in von Frauen geleiteten Unternehmen?

Studien zeigen: Wo Frauen an der Macht sind, herrscht weniger Sexismus 
Studien zeigen: Wo Frauen an der Macht sind, herrscht weniger Sexismus 
© Prostock-studio / Adobe Stock
Analysen von Forschenden zeigen, dass sich die Sprache innerhalb eines Unternehmens ändert, sobald Frauen in Führungspositionen sind. Das Fazit der Studie: Frauen in Chefpositionen sind nicht nur ein Ziel, sondern auch ein Mittel für mehr Gleichberechtigung

Sprache ist verräterisch. Längst können Fachleute aus unseren Sätzen und Wörtern ableiten, was wir über Dinge und Personen eigentlich denken. Ein wichtiges Hilfsmittel dafür ist die "linguistische Datenverarbeitung" ("natural language processing"), eine Technik, die unsere Sprache mithilfe von Computern und künstlicher Intelligenz analysiert. Mit dieser Methode kann man heute unter anderem aus unseren E-Mails ablesen, ob wir gerade gute oder schlechte Laune haben – zumindest mit einer einigermaßen akzeptablen Trefferquote. Andere Programme haben in der Vergangenheit empirisch nachgewiesen, dass wir im Alltag Männer meist für tatkräftiger und entscheidungsstärker halten als Frauen – ein Vorurteil, das in der Arbeitswelt die Chancen auf Karriere und Beförderung ungerecht verteilt. Aber ändert sich daran etwas, sobald in einer Firma eine Frau das Sagen hat?  

Analysen zeigen: Die Sprache innerhalb eines Unternehmens ändert sich, sobald Frauen in Führungspositionen sind 

Ein Team der Columbia University ist dieser Frage jetzt nachgegangen. Die Forschenden ermittelten dafür elf große amerikanische Aktiengesellschaften, bei denen in den Jahren zuvor Frauen die Rolle des CEO übernommen hatten – und sammelten aus genau diesen Unternehmen eine größere Menge offizieller Schreiben. Danach verglich man diese Texte mit entsprechenden Schriftsätzen von Konkurrenzunternehmen, die von Männern geführt wurden.  

Tatsächlich zeigt die Analyse: Die Sprache innerhalb einer Firma ändert sich messbar, sobald Frauen dort am Ruder sind. Frauen werden dort implizit als signifikant tatkräftiger beschrieben. Die entsprechenden Werte stiegen bei rund 75 Prozent der von Frauen geführten Unternehmen. Dies war im selben Zeitraum nur bei 20 Prozent jener Unternehmen der Fall, die von Männern geführt wurden. Das Fazit der Forschenden: Ja, Frauen in Chefpositionen korrigieren offenbar unser Frauenbild. Sie sind also, so heißt es in der Studie, "nicht nur ein Ziel, sondern auch ein Mittel für mehr Gleichberechtigung".

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