Verzeiht euch!
Das Heft zu diesem Online-Artikel können Sie jetzt bestellen. Darin lesen Sie, warum Vergebung und Reue der Gesundheit und dem Seelenfrieden dienen. Und wie wir die Macht der Vergangenheit brechen.
Das Gift seelischer Verletzungen entfaltet seine Wirkung im Verborgenen und über lange Zeit. Oft sind persönliche Probleme und Konflikte das Ergebnis unverdauter Kränkungen, die lange zurückliegen und von den Betroffenen meist gar nicht als solche erkannt und mit ihren aktuellen Schwierigkeiten in Verbindung gebracht werden.
Vor allem in den USA üben daher viele Therapeuten mit ihren Klienten gezielt das Verzeihen. Sie arbeiten dabei mit speziellen, von Psychologen entwickelten Therapiemodellen. Eines davon stammt von Robert Enright.
Es besteht aus 20 Stufen, die sich grob in vier Phasen (siehe Bilderstrecke) gliedern lassen: bewusstes Durchleben; Entscheidung zu verzeihen; Verständnis für den Täter; akzeptieren – nicht: entschuldigen! – des Unrechts, das einem zugefügt wurde, und Verzicht auf Rache. Dieser Prozess ist anspruchsvoll und schmerzhaft. Eine Zumutung. Und er braucht Zeit. Viel Zeit.
Das Heft zu diesem Online-Artikel können Sie jetzt bestellen. Darin lesen Sie, warum Vergebung und Reue der Gesundheit und dem Seelenfrieden dienen. Und wie wir die Macht der Vergangenheit brechen.
„Vergebung ist ein Ziel, das ständig in Bewegung ist“, sagt Enright. „Mal scheint es einem zum Greifen nah, dann wieder fast unerreichbar. Fortschritte und Rückfälle wechseln sich ab, das ist völlig normal.“
Wenn alles gut geht, enthüllt sich in Phase vier dann aber schließlich die Erkenntnis, dass es allen Bedenken zum Trotz guttut, die alten, schmerzlichen Gefühle und Verhaltensweisen loszulassen und durch Mitgefühl, Großzügigkeit und Wohlwollen zu ersetzen.