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Psychologie Kraft der Verdrängung: Warum es manchmal gut sein kann, Belastendes zu vergessen

Genug der Rückschau! Verdrängung lässt sich als seelischer Schutzmechanismus begreifen. Wenn er funktioniert, kann Bewältigungsarbeit bei Traumata mitunter entbehrlich sein 
Genug der Rückschau! Verdrängung lässt sich als seelischer Schutzmechanismus begreifen. Wenn er funktioniert, kann Bewältigungsarbeit bei Traumata mitunter entbehrlich sein 
© Eye EM/ Alamy Stock Photo
Nur wer vergangenes Leid aufarbeitet, kommt in der Gegenwart zurecht, heißt es oft. Doch die Forschung zeigt: Auch durch Vergessen finden Menschen Halt. Mitunter gelangen sie besser durchs Leben, wenn sie Leidvolles zunächst ignorieren - statt vom Schmerz überflutet zu werden. Zeitverzögert gelingt selbstbestimmte Aufarbeitung

Anfang des 20. Jahrhunderts behauptete der Seelenarzt Sigmund Freud in einem Rückblick auf sein Schaffen, er habe der Menschheit eine ungeheure Kränkung zugefügt: Der Mensch, so Freud, sei keineswegs so selbstbestimmt, wie er glaube. Vielmehr würden unbewusste Kräfte in der Psyche wirken, uns lenken wie Marionetten.

Der Vater der Psychoanalyse war auf das Unbewusste im Menschen gestoßen, auf die Terra incognita, die in uns allen liegt. In seiner Lehre ging er davon aus, dass der Mensch manche Konflikte, verbotene Bedürfnisse oder unliebsame Erinnerungen nicht wahrhaben will. Und daher unablässig versucht, all das an einen unzugänglichen Ort in seinem Inneren zu verbannen und so zu vergessen.

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