Kickboxen – das ist doch nur was für harte Kerle, oder? Keineswegs! Außerdem macht es zufrieden, steigert das Selbstbewusstsein und hat unserer Autorin zu größerer Fokussiertheit verholfen, wie sie in ihrer Liebeserklärung an ihren Sport schreibt
Führhand, Schlaghand, Führhand. Im Takt knallen die Fäuste auf die Pratzen. Es riecht nach Schweiß und Leder. Bäm, bäm, bäm. Nach 30 Sekunden fangen meine Arme an zu brennen. Links, rechts, links. Jetzt nicht aufgeben. Das Tempo halten. Nicht denken, einfach machen. Noch 15 Sekunden, zehn, fünf. Schrill fiept die Uhr – Zeit für einen Wechsel. Der Trainingspartner ist dran. 22 Männer und Frauen schwitzen an diesem Abend im Dojo in Hamburg-Ottensen. Die Jüngste gerade 18 Jahre alt, der Älteste über 60. Dazwischen: ich, Ende 40 und völlig aus der Puste. Seit fünf Jahren trainiere ich zweimal in der Woche Kickboxen.