Moritz Herrmann glaubte, alle guten Gründe gegen das Fleischessen zu kennen. Und trotzdem konnte er nicht damit aufhören. Schließlich hat er sich aber doch durchgerungen und den Versuch gewagt, seine eigene Lust auf Tierisches zu überwinden: ein Erfahrungsbericht
Es muss nun kurz die Rede sein von einem Mann, den ich im Urlaub beobachtet habe und für den ich mich sehr schämte. Vor dieser Recherche, von der ich da noch nichts wusste, war ich im Zillertal. Dort sah ich den Mann, zwei Wochen lang, und was soll ich sagen: Er fraß, als seien dies die letzten Tage der Welt. Schob sich Rindsgulasch, Schnitzel und Speckknödel in den Mund, lud Tafelspitz und Beiried auf, Würstel, Haschee und Palatschinken, ja dieser Mann trank sogar morgens schon von der Fleischbrühe, die dem Büfett beigestellt worden war.