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Nahrungsergänzung Die Detox-Lüge: Vom Mythos des Entgiftens

Säfte, Pulver, Tees und Pflaster sollen dem Körper beim "Entschlacken" helfen. Doch was wie ein überzeugendes Konzept klingt, ist laut Wissenschaftlern blanker Unfug. Mehr noch: Einige Methoden und Präparate können der Gesundheit sogar schaden
viele grüne Nahrungsergänzungskapseln liegen auf einer Fläche
Mithilfe von Nahrungsergänzungsmitteln wie Algenpulver Gifte loswerden? Dieses Versprechen machen viele Hersteller – und täuschen ihre Kunden
© Tengku azam shah tengku mohamad / Alamy / Alamy Stock Photos / mauritius images

Innerlich rein sein und von Schädlichem befreit: Wer möchte das nicht? Wenig verwunderlich, dass eine ganze Industrie mit sogenannten Detox-Produkten – zumal im ersten Jahresviertel – um zahlungsbereite Kundschaft buhlt. Säfte, Tees, Pulver oder Kapseln sollen beim Entschlacken helfen. Besondere Pflaster ziehen angeblich Gifte aus dem Körper wie ein Schwamm. Ähnlich wie ein Frühjahrsputz Sauberkeit in die Wohnung bringt, könne eine Detox-Kur Unerwünschtes aus dem Körper kehren – und uns so gesünder, fitter, schlanker machen.

Die Vorstellung klingt überzeugend: Demnach produziere der Stoffwechsel nach und nach belastende Rückstände, die sich als "Schlacke" in unterschiedlichen Zonen des Organismus ansammeln. Auch problematische Stoffe wie Schwermetalle, die manche gelegentlich über die Nahrung zu sich nehmen, eingeatmeter Feinstaub und Nikotin, oder andere toxische Substanzen aus der Umwelt zählen angeblich dazu. All dies könne mittels spezieller Rezepturen und Verfahren wieder aus dem Körper geleitet werden.