GEO WISSEN: Wenn die Krankheit schon fortgeschritten ist, fühlen sich Demenzkranke in vertrauter Umgebung am wohlsten. Was haben diese Menschen dann ausgerechnet von einer Reise?
Antje Baselau: Da frage ich gern zurück: Was haben Sie von einer Reise? Ob erkrankt oder nicht, auf Reisen haben Menschen Spaß, kommen mit anderen Menschen in Kontakt und probieren sich aus. Für Menschen mit Demenz bedeutet eine Reise häufig auch, verloren geglaubte Fähigkeiten noch einmal zu entdecken. Wir haben regelmäßig einen Tanzabend während der Reise. Einem Teilnehmer, der meistens im Rollstuhl saß, half ich aufzustehen und mitzutanzen. Er hatte sehr viel Freude dabei. Und er hat gemerkt: Ich kann mehr, als ich dachte!