Die Zuckersteuer scheint ihren Zweck zu erfüllen: In Mexiko, wo Cola, Limo und andere gezuckerte Getränke seit 2014 höher besteuert werden, sank deren Absatz in den folgenden zwei Jahren um durchschnittlich 7,6 Prozent. Das veränderte Konsumverhalten der Mexikaner, von denen mehr als 70 Prozent als zu dick gelten, legt nahe, dass diese Steuer wirksam ist im Kampf gegen Übergewicht.

Die Zuckerlobby rüstet auf
Die Zahl der Übergewichtigen hat sich seit 1975 weltweit fast verdreifacht und wird für den Vormarsch von Herz-, Krebs- und Diabeteserkrankungen verantwortlich gemacht. Die WHO fordert Regierungen weltweit auf, die Preise von Softdrinks um mindestens 20 Prozent zu erhöhen.
Derweil rüstet die Zuckerlobby auf. Eine lokale Zuckersteuer in Chicago wird zum Dezember 2017 nach einem Jahr wieder abgeschafft; Industrieverbände hatten in einer Kampagne behauptet, die Abgabe gefährde Arbeitsplätze.

In Großbritannien, wo Softdrinks ab 2018 höher besteuert werden sollen, versuchen Hersteller Einfluss zu nehmen, unter dem Motto: „In den Dosenmüll mit der Steuer!“
Britische Gesundheitsaktivisten äußerten sich angesichts der „schieren Feuerkraft“ der Lobby- Kampagne besorgt. Trotzdem ist die Zuckersteuer auf dem Vormarsch. Rund 20 Länder haben sie bereits eingeführt, Irland kündigte ein ähnliches Gesetz an.