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Luftverkehr Flugtaxis – wann sie kommen und was sie bringen könnten

Die Zulassung in Japan läuft: Flugauto der Firma SkyDrive
Die Zulassung in Japan läuft: Flugauto der Firma SkyDrive
© alliance/dpa/Jiji Press | Kazuo Horiike
160 000 Flugtaxis könnten im Jahr 2050 weltweit genutzt werden, schätzen Unternehmensberater*innen. Schon 2030 könnten bis zu 5000 Flugtaxis abheben

Wann kommt das fliegende Automobil? Möglicherweise schon 2025 – das plant zumindest das japanische Unternehmen SkyDrive, das für sein fliegendes Auto eine Zulassung beim japanischen Ministerium für Land, Infrastruktur, Verkehr und Tourismus beantragt hat. Damit es die Musterzulassung erhalten kann, muss das Vehikel eine Reihe von Tests bestehen. Dabei werden unter anderem seine Flugfähigkeit, Konstruktion und Robustheit überprüft. Zudem muss das fliegende Auto den Umweltbestimmungen entsprechen. Auch in den USA und Europa erwarten Anbieter in den nächsten Jahren die Zulassung vergleichbarer Fahrzeuge für den Transport von Menschen.

Vor zwei Jahren führte SkyDrive bereits bemannte Testflüge mit einem Prototyp durch, der eine Person transportieren kann. Ähnlich wie ein Helikopter startet und landet das Gefährt senkrecht, bewegt wird es mithilfe von acht elektrisch betriebenen Propellern. Der Flugradius ist allerdings begrenzt: Der Prototyp kann nur zehn Minuten in der Luft bleiben, bei einer Maximalgeschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde. Ein weiterentwickeltes Modell soll künftig auch zwanzig bis dreißig Kilometer weit fliegen können. Es soll dann als Drohnentaxi in Städten zum Einsatz kommen und Platz für bis zu zwei Passagiere bieten.

Schnelles Wissen

  • Passagierdrohnen gelten als Transportmittel der Zukunft: Dutzende Start-ups in aller Welt arbeiten an entsprechenden Gefährten. Der größte Anbieter ist das amerikanische Unternehmen Joby Aviation, in Deutschland wollen Lilium und Volocopter den Markt erobern, in China hofft Ehang auf eine zeitnahe Zulassung für seine Fluggeräte.
  • Viele Unternehmen planen derzeit, ihre Flugtaxis zunächst von Menschen lenken zu lassen. Doch auch aus Kostengründen werden die meisten Passagierdrohnen langfristig wohl computergesteuert sein. Weil es am Himmel weniger Hindernisse gibt als am Boden, lässt sich autonomes Fliegen technisch einfacher ermöglichen als das autonome Fahren.
  • Mit Flugtaxis soll nicht nur der innerstädtische Feierabendverkehr überflogen werden, auch Mittelstreckenflüge sind geplant. Einige Hersteller visieren Reichweiten von mehreren Hundert Kilometern an. Elektrisch betriebene Passagierdrohnen könnten so auch eine CO2 sparende Alternative zu Inlandsflügen mit dem Flugzeug darstellen.
  • Ganz ohne Infrastruktur am Boden kommen auch Flugtaxis nicht aus: Bevor sie massenhaft am Himmel schwirren, müssen Start- und Landeplattformen gebaut werden. Zuerst werden Passagierdrohnen daher voraussichtlich an Flughäfen abheben. Dort gibt es auch keine Nachbarn, die sich vom Start- und Landelärm gestört fühlen könnten.

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