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Unglaublicher Effekt Wie ein Löffel Olivenöl einen ganzen See verändert

Der Physiker Gregory Kestin kippt einen Esslöffel Olivenöl in einen See: die Auswirkungen sind gravierend. Was früher als Wellenberuhigungsmittel galt, ist heute weltweit verboten

Bereits ein Esslöffel Olivenöl reicht aus und ein großflächiger Film sorgt binnen Minuten für eine enorme Änderung der Wasserstruktur um das Boot von Jungakademiker Gregory Kestin. Auf seinem YouTube-Channel What The Physics?! zeigt der Physiker der Harvard University, welch dramtische Auswirkungen auch nur ein vergleichbar kleiner Anteil Öl in einem Gewässer haben kann: Zwei Minuten dauert es, bis das Öl fast zehn Meter der Wasseroberfläche bedeckt. Nach zehn Minuten sind es bereits rund 2.000 Quadratmeter.

Wie das geht? Die negativ geladenen Teile des Olivenöls versuchen, sich an die positiv geladenen Teile des Seewassers zu heften. So bildet sich ein hauchdünner Film auf der Oberfläche des Sees – so dünn wie ein Molekül, um genau zu sein. Denn das Öl breitet sich solange aus, bis alle Moleküle des Öls nebeineander eine gemeinsame Schicht bilden - einen sogenannten Monolayer. Der so entstandene Ölfilm auf der Wasseroberfläche sorgt dafür, dass jeglicher Wind, der auf die Oberfläche trifft, an Energie verliert. Das Wasser und das Öl bewegen sich entsprechend weniger: der Wellengang wird reduziert. Je höher der Anteil des Öls im Wasser, desto abgeschwächter der Seegang.

Übrigens: Das Experiment wurde mit Erlaubnis auf einem privatem See durchgeführt. Von einem Löffel Olivenöl nimmt die Natur keinen Schaden. Bitte sehen Sie dennoch davon ab, Öl in Gewässer zu schütten. Während Seeleute früher ganze Schiffsladungen Öl ins Wasser kippten, um die Natur zurückzuhalten, ist das Hinzufügen von Wellenberuhigungsöl heute aus Umweltschutzgründen weltweit verboten. Zu Recht.

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