4000 Jahre alt Sensationsfund: Stonehenge-ähnliche Anlage in Dänemark entdeckt

Stonehenge in England
Die Kultstätte Stonehenge in Südengland (Foto) ist weltberühmt – nun ist in Dänemark eine ähnliche prähistorische Struktur entdeckt worden
© Karl Hendon / Moment RF / Getty Images
Archäologinnen und Archäologen haben in Dänemark eine 4000 Jahre alte Holzkreisanlage entdeckt. Sie sehen Verbindungen zum berühmten Stonehenge

Im Nordwesten Dänemarks haben Forschende eine bemerkenswerte Entdeckung gemacht: Sie sind auf eine historische Grabstätte gestoßen, die von der Anordnung her verblüffende Ähnlichkeit mit der englischen Kultstätte Stonehenge hat. Allerdings besteht die rund 4000 Jahre alte kreisförmige Struktur aus Holzpfeilern. Der Fund, der während Bauarbeiten für eine neue Wohnsiedlung zutage trat, besteht aus 45 Holzpfosten, die in einem nahezu perfekten Kreis mit einem Durchmesser von etwa 30 Metern angeordnet sind.

Die Struktur, die auf die Zeit zwischen 2600 und 1600 v. Chr. datiert wird, gehört vermutlich zur Glockenbecherkultur der späten Jungsteinzeit oder frühen Bronzezeit. Sidsel Wåhlin, Kuratorin am Vesthimmerlands Museum, bezeichnet den Fund als "außergewöhnlich" und als "Entdeckung, die man nur einmal im Leben macht".

Dänisches Woodhenge
Das "dänische Woodhenge" in Aars, Nord-Jütland – hier als grafische Rekonstruktion über dem Fundort dargestellt
© Vesthimmerlands Museum

Dänisches "Woodhenge"

Die dänische Anlage weist frappierende Ähnlichkeiten mit dem so genannten Woodhenge auf, einer neolithischen Holzkreisanlage innerhalb des Stonehenge-Weltkulturerbes im englischen Wiltshire. Besonders interessant ist, dass die Achse der dänischen Anlage offenbar der von Stonehenge und Woodhenge ähnelt, was auf gemeinsame Weltanschauungen der damaligen Gesellschaften hindeuten könnte.

Fachleute vermuten, dass diese Anlagen als rituelle Zentren dienten, die mit Sonnenverehrung und landwirtschaftlichen Ritualen in Verbindung standen. Die Planung und der Bau solcher Monumente deuten auf ein hochentwickeltes Verständnis ihrer Bedeutung innerhalb der sozialen und spirituellen Strukturen der damaligen Gemeinschaften hin.

Weitere Untersuchungen sollen folgen

Die Forscherinnen und Forscher suchen nun nach möglichen rituellen Ablagerungen wie Feuersteinpfeilspitzen und Dolchen, die weitere Hinweise auf die Bedeutung der Stätte liefern könnten. Zudem wird untersucht, ob es innerhalb der Anlage einen inneren Kreis gibt, ähnlich wie bei Stonehenge.

Diese sensationelle Entdeckung eröffnet neue Perspektiven auf die kulturellen Verbindungen zwischen den prähistorischen Gesellschaften Dänemarks und Großbritanniens. Sie unterstreicht die Komplexität und den Einfallsreichtum unserer Vorfahren und verspricht, unser Verständnis der jungsteinzeitlichen Kulturen Europas zu erweitern.