Lernmotivation Informatik auf Papier: Jugendliche erklären, was sich an Schulen ändern muss

Schülerin sitzt vor großer Tafel mit Mathematikformeln und denkt
Seit Jahren zeichnen sich immer größere Defizite bei Schülerinnen und Schülern ab – besonders in MINT-Fächern. Warum das so ist, haben Forschende die Jugendlichen selbst gefragt
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Demütigungen, zu wenig Zeit und Angst vor Nachfragen: Eine Befragung enthüllt, was im Unterricht schiefläuft – und welche Maßnahmen das Lernen erleichtern würden

Deutschland rutscht ab im internationalen Bildungsvergleich: Wie die Pisa-Ergebnisse von 2022 zeigten, sind die Leistungen deutscher Schülerinnen und Schüler auf einem Rekordtief – und damit noch schlechter als 2001, das sich als Jahr des Pisa-Schocks ins nationale Gedächtnis einbrannte. Jeder dritte Schüler und jede dritte Schülerin scheitern an grundlegenden Matheaufgaben, jeder und jede Vierte schwächelt beim Lesen, jeder und jede Fünfte kommt in den Naturwissenschaften nicht mit.

Seit Jahren zeichnet sich in deutschen Schulen dieser Abwärtstrend ab, der stärker ausfällt als in vielen anderen Ländern. Insbesondere in MINT-Fächern – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik – sieht es düster aus: Nur ein Drittel mag Mathe, Physik oder Chemie. Die Trägerin der Pisa-Studie, die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), nennt das deutsche Ergebnis besorgniserregend. Schuld am Leistungsabfall sei unter anderem das hiesige Schulsystem, das sich dringend ändern müsse. Demnach spiegele sich in den Ergebnissen etwa die soziale Ungleichheit besonders deutlich wider: Wohlstand und Bildungsgrad in der Familie hängen in Deutschland stark mit dem Schulerfolg der Kinder zusammen. 

Doch was fehlt aus Sicht der Schülerinnen und Schüler, um in den Naturwissenschaften besser abzuschneiden? Diese Frage stellte jüngst das Sinus-Institut für Markt- und Sozialforschung im Auftrag der Telekom-Stiftung. Die Forschenden sprachen mit den Jugendlichen selbst, um herauszufinden, warum sich offensichtlich immer weniger von ihnen für MINT-Fächer begeistern können. Die Antworten der 10- bis 16-Jährigen sind ehrlich, ungefiltert und gerade deshalb sehr aufschlussreich. 

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