Die Stahlproduktion verursacht gut ein Viertel der Industrieemissionen Europas. In Gent setzen Einzeller die Abgase zu Ethanol um, aus dem neue Alltagsprodukte entstehen
Im Hafen der belgischen Stadt Gent blubbert in vier riesigen Tanks eine Lösung aus Salz und Metallen, Wasser und Gas. Doch die wichtigste Zutat ist ein winziges Bakterium mit dem sperrigen Namen Clostridium autoethanogenum, vermutlich eines der ältesten Lebewesen der Welt. Normalerweise lebt es an unwirtlichen Orten, tief unter der Erde zum Beispiel, in den Ozeanen oder im Verdauungstrakt von Lebewesen; überall dort, wo kein Sauerstoff hinkommt. Denn das Bakterium braucht keine Luft zum Leben. Es ernährt sich von Kohlendioxid.