Hamburg stinkt zum Himmel im August 1892: Ein drückend heißer Sommer lastet über der Stadt. Die Pegelstände der Elbe sind tief gefallen, ihr Wasser hat sich auf 22 Grad Celsius erwärmt. Aus allen Kanälen drückt der Gestank durch die Gassen der Hansestadt: Es stinkt aus den Hafenbecken, es stinkt aus dem Fluss, der eine Kloake ist.
Während die Hitze das Leben in der Stadt lähmt, entfaltet sich im warmen, verdreckten Wasser eine Katastrophe. Ein stäbchenförmiges Bakterium, Vibrio cholerae, findet in der Elbe nun ideale Bedingungen, um sich explosionsartig zu vermehren.