Im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt tauchen sie jetzt wieder auf: die kleinen, süß-sauren Zitrusfrüchte, die, im Herbst geerntet, bei uns in der kalten Jahreszeit auf den Markt kommen. Aber warum werden die mal als "Clementinen" bezeichnet, mal als "Mandarinen"?
Gibt es einen Unterschied zwischen Mandarine und Clementine, und wenn ja: welchen?
Ganz klar: Die Mandarine (lateinisch Citrus reticulata) ist die ältere Frucht. Sie hat ein saftig orangenes Fruchtfleisch und meist viele Kerne. Das unterscheidet sie vom gelborangefarbenen, fast kernlosen oder kernlosen Fruchtfleisch der Clementine. Ein weiterer Vorzug der Clementine ist die dickere und widerstandsfähigere Schale. Kein Wunder, dass die Mandarine in den vergangenen Jahrzehnten immer seltener angebaut wurde.
Zu unterscheiden sind die beiden Sorten auch an der Zahl der Segmente. Mandarinen haben neun Segmente, bei Clementinen variiert die Zahl zwischen acht und zwölf.
Die Ur-Mandarine stammt aus Südostasien
Mandarinen werden schon seit Jahrtausenden kultiviert – zunächst im Nordosten Indiens oder Südwesten Chinas. Die erste schriftliche Überlieferung jedenfalls datiert aus dem 12. Jahrhundert vor Christus.
Dagegen ist die Clementine ein echter Newcomer. Sie wurde erst 1912 im Garten des botanisch interessierten Paters Pierre Clement in Algerien entdeckt. Genetische Untersuchungen zeigten: Es handelte sich um eine Kreuzung zwischen einer Mandarine und einer Pomeranze, einer Bitterorange.
Neben Clementinen und Madarinen gibt es auch noch weniger bekannte Sorgen wie Satsumas, Tangelos, Tangerinen und Ortanique-Früchte.
Vorsicht beim Schälen!
Allen diesen Früchten gemeinsam ist die wächserne Schale und der betörende Zitrusduft beim Schälen, der auf ätherische Öle zurückgeht. Die appetitlich glänzende Schale sollte allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass Früchte aus konventionellem Anbau mit Chemikalien behandelt werden, die sie vor dem Austrocknen und vor Schimmelbefall schützen sollen.
Vor dem Schälen ist es darum ratsam, die Frucht in warmem Wasser zu waschen und sich vor dem Essen noch einmal die Finger zu waschen. Oder gleich zu unbehandelter Bio-Ware zu greifen. Denn die erhält weder eine konservierende Chemie-Behandlung, noch werden die Pflanzen und Früchte während des Wachstums mit chemisch-synthetischen Pestiziden behandelt.