Britische Forscher derKew Royal Botanic Gardens und Wissenschaftler aus Äthiopien sagen voraus, dass 75 von 124 Kaffeesorten vom Aussterben bedroht sind - das sind etwa 60 Prozent aller Kaffeesorten. Im Fachmagazin "Science Advances" machen die Forscher auf die wichtige Bedeutung von wilden Kaffeesorten aufmerksam: Wildkaffee wird zum einen gebraucht, um die beiden Hauptkaffeesorten Arabica und Robusta widerstandsfähiger zu machen, beispielsweise gegen Krankheiten, Schädlinge und auch den Klimawandel. Zum anderen sorgen Wildkaffeepflanzen aber auch dafür, dass neue Sorten entwickelt werden können. Doch wie kaum eine andere Pflanzenart sind sie heute vom Aussterben bedroht. Die Hauptursachen sind der Klimawandel, Abholzung, Dürren und Pflanzenkrankheiten.
Die Studie im Überblick
Aaron P. Davis und seine Kollegen haben in der Studie 124 bekannte Wildkaffeesorten untersucht und diese anhand von verschiedenen Kriterien der Roten Liste der Internationalen Union für Naturschutz (IUCN) bewertet. Zusätzlich untersuchten sie Keimplasma-Sammlungen, in denen Samen für die Pflanzenzüchtung und Konservierung aufbewahrt werden.
Das Ergebnis: Mindestens 60 Prozent aller Kaffeesorten sind vom Aussterben bedroht, 45 Prozent sind nicht in einer Keimplasma-Sammlung und 28 Prozent kommen in keinem Schutzgebiet vor.
Warum trifft es gerade Kaffeepflanzen?
Lebenswichtig für Kaffeepflanzen ist nicht nur viel Regen, sondern auch ein gleichbleibendes warmes Klima. Das Problem ist allerdings, dass die Anbaugebiete von Kaffee durch den Klimawandel zu heiß und zu trocken werden. Das sieht man heute bereits in Äthiopien und Mittelamerika. Weil wilde Kaffeearten nur in wenigen Gebieten vorkommen und sich noch dazu schwer konservieren lassen, sind diese besonders gefährdet.