Ratgeber Ist Dauerbackfolie eine gute Alternative zu Backpapier?

Dauerbackfolie
Dauerbackfolien mit Silikon- oder Teflonbeschichtung können immer wieder verwendet werden
© Roman / Adobe Stock
Dauerbackfolie ist eine beliebte Alternative zu Backpapier. Schließlich kann man sie immer wieder reinigen und lange verwenden. Was Sie über die flexiblen Backunterlagen wissen sollten

Im Backofen spielt sich einiges ab  – ein leckerer selbst gemachter Kuchen, Kekse, Ofengemüse oder Pizza bereichern die heimische Küche. Dafür nutzen viele normales Backpapier, das in den Müll wandert, wenn die gebackenen Leckereien irgendwann zu viele Krümel und Fettflecken darauf hinterlassen haben. Es gibt jedoch auch hitzebeständige Alternativen zum Wegwerfprodukt. Dauerbackfolie und Backmatten beispielsweise sind wiederverwendbare und recht langlebige Optionen, die erst einmal weniger Müll produzieren. 

Dabei gibt es hauptsächlich zwei Arten von Dauerbackunterlagen: Backmatten oder Dauerbackfolie mit Silikon- oder mit Teflonbeschichtung. Das sollten Sie über die Alternativen zum herkömmlichen Backpapier wissen:

Wie sicher sind Backmatten bzw. Dauerbackfolie?

Teflon (oder PTFE) sollte nicht über 360 Grad erhitzt werden, da es sonst giftige Dämpfe freisetzen kann, schreibt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Dies ist bei der Nutzung einer Glasfasermatte mit Teflonbeschichtung in einem normalen Backofen aber unwahrscheinlich. Besitzen Sie eine solche Backmatte, ist die Nutzung an sich ungefährlich, erklärt beispielsweise die Verbraucherzentrale Hamburg. Denn bei korrekter Handhabung würden die Matten kaum problematische Substanzen abgeben. 

Je dicker die Folie oder Teflonbackmatte ist, desto länger können Sie sie in der Regel verwenden. Auch die Backeigenschaften verbessern sich mit der Stärke der Dauerbackfolie. Dazu sind die hitzebeständigen Glasfasermatten leicht zu reinigen. In der Regel kann man sie einfach mit etwas Spülmittel abspülen. 

Wichtig zu wissen: Die flexiblen Backunterlagen sind nicht schnittfest. Vermeiden Sie es also beispielsweise Pizza oder Kuchen direkt auf der Backmatte zu schneiden. Bekommt die Backunterlage Risse oder beginnt zu brechen, sollte sie entsorgt werden.

Silikonmatten vor der ersten Nutzung "leer backen" lassen

Silikon muss für den Kontakt mit Lebensmitteln einer Wärmebehandlung unterzogen werden. Das Material wird in der Produktion über einen längeren Zeitraum erhitzt, damit ungesunde Substanzen entweichen. Manche Hersteller weisen bei Dauerbackfolien aus Silikon auch extra darauf hin, dass das Material auch vor der ersten Nutzung einmal leer im Ofen erhitzt werden muss. 

Auch ohne diesen Hinweis kann es sinnvoll sein, Dauerbackfolie aus Silikon vor der ersten Nutzung einmal "leer backen" zu lassen, sodass flüchtige Bestandteile verdampfen können – vor allem wenn Sie beim Auspacken einen leicht chemischen Geruch feststellen.

Wie bewertet ÖKO-TEST Dauerbackfolie? 

ÖKO-TEST hat Backpapier und Backmatten zuletzt im November 2021 getestet. Alle vier im Backpapier-Test geprüften Backmatten aus Silikon haben dabei die Bestnote "sehr gut" erhalten. Lediglich eine getestete teflonbeschichtete Backmatte enthielt Perfluoroktansäure (PFOA) über dem in der EU zulässigen Grenzwert. Dieses Produkt hätte so eigentlich nicht verkauft werden dürfen, schreibt ÖKO-TEST. Denn PFOA wird als reproduktions- und lebertoxisch eingestuft, reichert sich in der Umwelt an und steht im Verdacht, hormonelle Wirkungen zu haben.

ÖKO-TEST gibt jedoch insgesamt Entwarnung: Die meisten Produkte seien empfehlenswert. Und egal ob Dauerbackfolie oder Backpapier – alle getesteten Produkte stellten sich als hitzebeständig genug für den alltäglichen Gebrauch heraus.

Was ist besser: Backpapier oder Dauerbackfolie? 

Das ist nicht eindeutig zu beantworten. Backpapier ist ein Einwegprodukt, das wegen seiner Silikonbeschichtung nicht recycelbar ist. Beschichtetes Backpapier ist auch nicht kompostierbar, obwohl einige Hersteller dies fälschlicherweise behaupten. Backpapier kann trotzdem mehrfach verwendet werden – solange bis es zu verschmutzt oder zu spröde und trocken wird (Brandgefahr!). 

Hinweis: Backpapier gehört weder ins Altpapier noch in die Biotonne. Wegen der Silikonbeschichtung muss es im Restmüll entsorgt werden. Es gibt zwar auch unbeschichtetes Backpapier, doch die Mehrheit im Handel ist beschichtet, damit man die gebackenen Speisen leichter lösen kann.

Dauerbackfolien und Backmatten aus Silikon und Teflon sind dagegen lange wiederverwendbar. Sie sind jedoch aufwendiger in der Herstellung und in der Entsorgung problematisch. So werden beim Verbrennen der Teflonmatten in der Müllverbrennungsanlage etwa giftige Gase freigesetzt, schreibt beispielsweise die Verbraucherzentrale Hamburg. 

Sie rät deshalb vom Neukauf teflonbeschichteter Teflonbackmatten ab, da bei der Herstellung sogenannte PFAS ("per- und polyfluorierte Chemikalien") freigesetzt werden, die gesundheits- und umweltschädlich sind. Auch silikonbeschichtetes Dauerbackpapier ist nicht recycelbar und wird nicht biologisch abgebaut. Stattdessen reichert sich das Silikon in der Umwelt an.

Alternativen zur Dauerbackfolie

Neben Dauerbackfolie gibt es auch andere Möglichkeiten, um beim Backen weniger Müll zu produzieren – beispielsweise die folgenden: 

Backblech

Viele Speisen kann man zum Beispiel auch auf einem gut eingefetteten Backblech backen. Um zu verhindern, dass das Essen kleben bleibt, können Sie auch Semmelbrösel oder Mehl auf das Backblech streuen. Fettige Teige wie Blätterteig lassen sich auf einem mit Wasser benetzten Backblech backen. 

Herkömmliche Backbleche bestehen beispielsweise aus Edelstahl, Weißblech, Schwarzblech oder Aluminium. Sie zeichnen sich durch ihre besonders gute Wärmeleitfähigkeit aus, was zu tollen Ergebnissen beim Backen führt. Allerdings sind nicht alle Bleche kratzfest. Um Backpapier zu sparen, kann es sich lohnen, in ein Backblech mit Antihaftbeschichtung zu investieren, das nicht eingefettet werden muss und auf dem beispielsweise Pizza und Kekse keine extra Backunterlage benötigen.

Keramikform

Egal ob die ganze Backform aus Keramik besteht oder nur mit einer keramischen Beschichtung versehen ist: Backunterlagen aus diesem Material sind hitzebeständig, leiten Wärme gut weiter und haben in der Regel eine gute Antihaftwirkung. Der Nachteil: Sie sind zerbrechlich, nicht immer kratzfest und können nicht in der Spülmaschine gewaschen werden. 

Backunterlagen aus Glas

Auch Ofenformen und Bleche aus Glas können als wiederverwendbare Backunterlage dienen. Die robusten Backunterlagen aus Borosilikatglas sind sehr hitzebeständig, kratzfest und dürfen zur Reinigung einfach in die Spülmaschine. Beachten sollten Sie bei der Nutzung, das Glas Wärme nicht so gut wie herkömmliche Backbleche oder Keramikbackformen leitet. Sie müssen die Speisen deshalb länger im Ofen backen, um zu demselben Ergebnis zu kommen. 

Backformen aus Emaille

Emaille hat ebenfalls sehr gute Backeigenschaften: Formen und Backbleche aus diesem Material trotzen nicht nur Schnitten und Kratzern, sie sind auch hitzebeständig und leiten und verteilen die Wärme dabei gut. So werden Pizza, Kuchen & Co. auf dem Emaille-Backblech gleichmäßig gar. Emaille darf in die Spülmaschine, dafür ist es aber mit der Antihaftwirkung nicht so weit her: In der Regel müssen Sie die Backunterlage einfetten, damit die Speisen nicht festkleben.

Fazit

Ökologisch sind weder Backpapier noch Dauerbackfolie einwandfrei. Backpapier ist ein Wegwerfprodukt, das aufgrund seiner Silikonbeschichtung nicht recycelbar ist. Dauerbackfolien und Backmatten mit Teflon oder Silikon können dagegen lange immer wieder verwendet werden. Doch auch diese Produkte müssen irgendwann weggeworfen werden. Entsorgung sowie Produktion der Dauerbackfolien belasten die Umwelt.

Um beim Backen weniger Müll zu produzieren, ist ratsam, sich einen Überblick über die verschiedenen Optionen zu machen. Je nach Backwerk gibt es andere dauerhafte Alternativen zu Backmatten und Dauerbackfolien. Wer der Umwelt einen Gefallen tun will, nutzt lieber ein eingefettetes Backblech oder andere feste Backformen und -unterlagen.

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