Hallo, ich bin Steffan. Ich wachte heute Morgen auf und fragte mich, was ich so alles machen könnte. Ich sprang aus meinem Bett und ging ins Bad Zähne putzen. Als ich fertig war, ging ich zu meinen Eltern frühstücken. Meine Mutter erzählte mir, dass in der Zeitung ein Bericht über ganz fiese Räuber steht, die in vielen Banken in unserer Stadt schon eingebrochen sind - und dass sie auch Kinder als Geisel für viel Geld nahmen. Mir gefiel das gar nicht gut, solche Ganoven sollten hinter Gitter. Für immer. Mein Vater fügte hinzu: "Die Polizei kommt immer zu spät, obwohl die Gauner nicht sehr geschickt sind. Sie gehen immer dorthin, wo es viel Geld zum Klauen gibt und das am Tag."
"Steffan, da fällt mir ein, wir haben nichts mehr zu essen, und ich muss zu einem wichtigen Termin. Könntest du einkaufen gehen?" fragte mich meine Mutter. Ich antwortete mit einem: "Ja, Mama." Auf solch eine Frage muss man einfach immer Ja sagen. Meine Mutter gab mir Geld fürs Einkaufen, das hoffentlich reichen würde. Ich ging aus dem Haus, lief in eine Seitengasse, die ich als Abkürzung benutzte. Es waren nur ein paar Leute auf der Straße. Plötzlich sah ich vor mir zwei schwarz gekleidete Männer. Sie redeten miteinander, der eine gab dem anderen einen Zettel. Als ich näher kam, konnte ich verstehen wie der eine zum anderen mit tiefer Stimme sagte: "Das ist unser neuer Tatort." Mich durchfuhr ein Schrecken, ich hatte es offensichtlich mit Gangstern zu tun – und nicht mit irgendwelchen, sondern sicher mit den gefürchteten Verbrechern, von denen meine Mutter erzählt hatte.
Die drei Freunde
Es war dunkel in der sehr schmalen und hohen Gasse, und ich konnte die Gesichter der Männer nicht erkennen. Einer der beiden betrat ein Haus, sie sahen und hörten mich wohl nicht, obwohl mein Einkauskorb knirschte. Ich folgte dem zweiten, der auf die Hauptstrasse ging und in eine Seitengasse einbog und dort ein Haus betrat. Dabei fiel der Zettel auf den Boden. Ich wartete, bis die Tür zukrachte, hob den Zettel ganz schnell mit Herzklopfen auf und steckte ihn sofort in meine Hosentasche. Offensichtlich waren die Gangster nicht sehr geschickt. Dann ging ich zum Einkaufen, ich bezahlte genau 42, 42 Euro. Zu Haus angekommen, verschwand ich sofort in meinem Zimmer, zog den Zettel raus und konnte es kaum fassen: Da stand eine fett gedruckte 42. Ich hatte keine Ahnung, was das bedeuten sollte, und rief meine Freunde Paul, Max und Eric an, die sofort kamen.
Paul ist dünn, groß und schnell. Max ist dick und kräftig, es gibt viele, die vor ihm Angst haben. Eric ist schlau, dünn und der kleinste von uns allen. Ich habe von allem ein bisschen was, aber vor allem Mut. Ich zeigte meinen Freunden den Zettel mit der 42. "Sag uns zuerst mal, wo hast du den her und warum hast du uns herbestellt?" fragte Eric. "Ich wollte einkaufen gehen und dabei begegnete ich zwei schwarzen Männern, die sich verdächtig unterhielten, sie wirkten angespannt und gar nicht fröhlich. Ich konnte verstehen, dass einer zum anderen sagte: 'Morgen um 12 Uhr' und ihm einen Zettel gab." "Und das soll dieser Zettel sein?" fragte Eric erstaunt. "Ja, einer der beiden hat ihn verloren, als ich ihm folgte, und ich nahm das Stück Papier an mich. Und ich glaube, dass diese beiden Männer die gefürchteten Ganoven sind", erwiderte ich. "Und du glaubst wirklich, dass das DIE Gauner sind?" fragte Max, der Starke fast ungläubig. Ich nickte: "Ja, und nun zurück zu meiner Frage, was könnte diese Zahl für eine Bedeutung haben?"
Mysteriöser Geheimcode
"Wahrscheinlich eine Geheimbotschaft", meinte Paul. Wir überlegten, bestimmt 42 Minuten lang. Da kam Eric eine Idee: "Geheimzeichen hat man doch schon immer verwendet, ihr erinnert euch doch an die 05, das Widerstandzeichen am Wiener Stephansdom. Also, der Buchstabe D ist der 4. im Alphabet und B ist der 2.Buchstabe. Und das ergibt DB. Deutsche Bahn. Das ist doch ganz logisch, das nächste Ziel der Verbrecher ist der Bahnhof. Na klingelt es bei euch?" "Ja", stimmten wir ihm alle zu. "Aber warum haben die das auf einen Zettel geschrieben?" "Vermutlich sind die Gauner nicht die Hellsten und müssen das wichtigste notieren, um es nicht zu vergessen", beruhigte ich.
Also riefen wir die Polizei an, nach längerem Zögern und einigen Überzeugungsreden stimmte der Wachtmeister zu. Ich wartete schon sehr aufgeregt auf den nächsten Tag und konnte lang nicht einschlafen. Wir wollten auch nichts unseren Eltern erzählen.
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war es schon 9 Uhr. Ich hatte Ferien und musste nicht in die Schule. Meine Freunde und ich trafen uns um 11 Uhr, als wir dann gemeinsam um Viertel vor 12 am Bahnhof ankamen, war nicht viel los dort. Dann hörten wir die viel zu lauten Kirchenglocken und wussten, nun war es zwölf Uhr. Da sahen wir zwei schwarz gekleideten Männer, sie bedrohten die Ticketfrau am Schalter- und da kamen auch schon die Polizisten, sie stürmten in die Halle und umzingelten die Ganoven. Die wollte flüchten, aber sie hatten keine Chance.
Meine Freunde und ich wurden zu Helden, und unsere Eltern waren ein bisschen sauer auf uns, da wir ihnen nichts erzählt hatten und uns auf solch eine gefährliche Sache eingelassen hatten. Aber es ist uns und sonst niemandem etwas passiert. Meine Glückszahl wurde ab dann die 42 - und ist es bis heute geblieben.