
Für Schwindelfreie: Über das Pontcysyllte-Aquädukt
Aquädukte führen als hoch angelegte Brücken das Wasser von der Natur in die Städte – so haben sich das die Römer einmal ausgedacht. Mit der Findigkeit der Waliser haben sie nicht gerechnet. Im Osten von Wales wurde im Jahr 1805 das Pontcysyllte-Aquädukt gebaut und praktischerweise gleich für etwas anderes mit genutzt: den Schiffsverkehr. Als Folge fahren heute Freizeitboote in luftiger Höhe von 40 Metern in einer gusseisernen Rinne über den Fluss Dee – gehalten von den massiv gemauerten Rundbogen-Ständern, die die Trogkonstruktion tragen. Außergewöhnlich und für Schwindelfreie: Der Schiffskanal hoch in der Luft wurde zu Zeiten gebaut, als es noch keine Motorboote gab. So können auch Fußgänger den 300 Meter langen Weg auf dem Aquädukt locker neben den Booten entlang spazieren gehen. Schließlich mussten die Wasserfahrzeuge in früheren Zeiten irgendwie fortbewegt werden und das ging wie? Ziehen – das sogenannte "Treideln". Die gute Nachricht: Es gibt ein Eisengeländer zum Festhalten – nicht aus der Bauzeit.
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