Webpage von NK Guy
Es ist aberwitzig und schräg – wie soll man dieses Festival inmitten der Wüste Nevadas bloß umschreiben? Es ist eigentlich auch kein Festival im üblichen Sinne. Vielmehr ein kulturelles Experiment, ein Gemeinschaftserlebnis, ein spirituelles Abenteuer mit Musik, Kultur und Kunst. Ein Ort, an dem eine alternative Lebensform für gut eine Woche im Jahr existiert. Die Rede ist von "Burning Man". Dieser "Kunststadt" in der Black Rock Desert. Es entstehen hier die verrücktesten Objekte, die am Ende in Flammen aufgehen.
Der kanadische Autor und Fotograf NK Guy war von 1998 bis 2014 beim "Burning Man" dabei. Er hat die skurrilen Bauten und die vergängliche Kunst dokumentiert. 65 000 Fotos hat der in London lebende Autor und Fotograf über die Jahre gesammelt. In seinem Bildband "Art of Burning Man", erschienen im Taschen Verlag, sind nun die spektakulärsten Fotos zu sehen. Es ist ein Bildarchiv des Wahnsinns, der großen Party und der Kunst. Im Vorwort des Bildbandes schreibt Bildhauer David Best: "Anfangs bin ich zum Festival hergekommen, aber daraus wurde dann etwas viel Größeres, Höheres."
Diese temporäre Stadt, die am Ende eines Sommers aus einem ausgetrockneten Seeboden inmitten der Wüste Nevadas entspringt, lockt mittlerweile fast 70 000 Menschen an. Sie müssen alles mitbringen, was sie brauchen - und am Ende auch ihren Müll wieder einpacken. Es gilt das Motto: "Hinterlasse keine Spuren!"
Das allererste Mal fand "Burning Man" 1986 statt. Damals fragte die Bildhauerin Mary Grauberger einen Freund, den Landschaftsarchitekten Larry Harvey, ob er nicht eine Holzfigur zur Sommersonnenwendfeier bauen wolle? Und Larry kam mit einer etwa 2,40 Meter großen, menschlichen Figur wieder. Sie schafften diese zusammen an den Baker Beach in der Nähe der Golden Gate Bridge in San Francisco und verbrannten sie dort - "Burning Man", der "brennende Mann" war geboren. Mit jedem Jahr wuchs die Figur und mit ihr auch die Anzahl der Besucher. 1991 zogen sie vom Strand schließlich in die einsame Wüste. Was darauf folgte, ist längste Geschichte, die NK Guy zum Glück mit der Kamera festhielt – und der "Burning Man", der misst mittlerweile schon gut 30 Meter.
Hardcover mit Ausklappseiten, 280 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen, Text in Englisch, Deutsch, Französisch, Taschen, 39,99 Euro
Weblinks
Webpage vom Taschen Verlag
Webpage vom Burning Man Festival