Wie eine Fata Morgana erhebt sich Figuig aus dem Geröll einer abgelegenen Berglandschaft im Atlasgebirge. Die kleine Stadtoase liegt auf einem Felsplateau in 900 Metern Höhe, im äußersten Südosten Marokkos an der Grenze zu Algerien. Um einen großen Palmenhain gruppieren sich sieben befestigte Siedlungen mit insgesamt 11.000 Einwohnern, sogenannte Ksoure.
Einst kreuzten sich in Figuig zahlreiche Karawanenrouten. Hauptsächlich wohnen hier Berber, die sich ihren Lebensunterhalt mit Viehzucht, Handwerk und Datteln sichern. Versorgt wird die Oase von mehreren artesischen Quellen. Die isolierte Lage führt dazu, dass kaum Touristen in den Ort kommen, der sich so seine Kultur bewahren konnte. In der historischen Stätte schmiegen sich traditionelle marokkanische Lehm- und Felsbauten aneinander. Kleidung und Teppiche werden noch nach alter Methode produziert.