Lange, bevor der Wellness-Hype aufkam, entwickelte sich in Europa eine traditionelle Badehauskultur, die teils sogar im Mittelalter wurzelt. 15 europäische Kurstädte bewerben sich deswegen gemeinsam um den Welterbe-Titel als „Great Spas of Europe“, darunter die historischen Kuranlagen in deutschen Städten wie Wiesbaden und Bad Homburg sowie in Bath (England), Vichy (Frankreich) und Karlsbad (Tschechien, Foto).
Die pompöse Architektur des tschechischen Kurorts entspringt sowohl dem Historismus als auch dem Jugendstil und macht Karlsbad zum größten historischen Wellnesskomplex Europas. Wie die meisten anderen fürstlichen Städte erlebte Karlsbad seinen glamourösen Höhepunkt zu Beginn des 20. Jahrhunderts, indem es therapeutische Erholung mit schöngeistiger Kultur verband. Dies schlägt sich auch in der Umgebung der Heilbäder nieder, in der sich Parklandschaften, Theater, Museen und Flaniermeilen befinden.