Seit dieser Woche ist New York um eine Attraktion reicher. Am Freitag ist die futuristisch anmutende Stelzen-Insel "Little Island" für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden.
Der neue Park liegt an der Westküste Manhattans, ist rund 10.000 Quadratmeter groß und über Gehwege von der 13. und 14. Straße erschlossen. Neben Wiesen und Hügeln, durch die sich Spazierwege schlängeln, allerlei Pflanzen und großartigen Ausblicken auf die New Yorker Skyline, verfügt "Little Island" auch über ein Amphitheater, in dem zukünftig Veranstaltungen mit rund 700 Zuschauern unter freiem Himmel möglich sein sollen.
Entworfen wurde die Betoninsel von dem britischen Designer Thomas Heatherwick, dessen Design- und Architekturbüro bereits das 2019 eröffnete Treppen-Bauwerk "The Vessel“ in den Hudson Yards geplant und gebaut hatte.
Finanziert wurde der rund 260 Millionen Dollar (etwa 210 Millionen Euro) teure Bau von Medien-Mogul Barry Diller, der bereits die Wiederbelebung der nahe gelegenen früheren Hochbahnlinie High Line finanziert hatte.
Zu Beginn der Planung für "Little Island" war vor einigen Jahren noch mit Kosten in Höhe von rund 35 Millionen Dollar gerechnet worden, doch mehrere Jahre Planungs- und Bauzeit sowie eine Kostenexplosion trieben die Baukosten für die "schwimmende Insel" in die Höhe.
"Little Island" schmückt nun den Pier 54
Dort, wo sich nun New Yorks neue Insel auf Stelzen aus dem Wasser erhebt, ragten jahrelang nur die verroteten Pfeiler des verwaisten Pier 54 aus dem Hudson River. Einst war der Kai eine wichtige Anlegestelle für Ozeanriesen der britischen Schifffahrtsgesellschaft "Cunard-White Star". Im Jahr 1912 legte hier die "Carpathia" an – mit mehr als 700 geretteten Passagieren der gesunkenen "Titanic" an Bord.
Später verrostete der Pier, heute erinnert lediglich eine rostige Stahlstruktur mit der Aufschrift "Cunard White Star" an seine historische Bedeutung.
Der Bau der neuen Park-Insel hatte sich einige Jahre hingezogen und war 2017 sogar zwischenzeitlich ganz abgesagt worden. Aktivisten hatten aus Sorge um die Umwelt und wegen ästhetischer Bedenken protestiert. Erst nach Vermittlung durch den New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo startete Barry Diller doch noch einen letzten Versuch. Das Durchhaltevermögen hat sich gelohnt: Zur Eröffnung am 21. Mai 2021 bekam der Park nun größtenteils begeisterte Kritiken.