Afrika zu beschreiben, fällt selbst wortgewaltigen Menschen schwer. Zu komplex und facettenreich ist der Kontinent mit seinen unterschiedlichen Kulturen, Landschaften, Menschen – und Problemen. Hat es der Fotograf einfacher? Immerhin kann er Afrika mit all seinen Farben abbilden und die Komplexität sichtbar machen. Doch auch der Fotograf tut sich mit dieser Aufgabe schwer. "Meine Fotografien sind subjektiv und geben auch immer meine Sicht der Dinge wieder, und die ist eher romantisch mit einer unverkennbaren Neigung zum Nostalgischen", schreibt der deutsche Fotograf Michael Boyny im Vorwort seines Bildbandes "Afrika".
Er reiste anderthalb Jahre mit dem Auto von Kairo nach Kapstadt, immer auf der Suche nach dem wahren Gesicht des Kontinents. Sein Weg führte ihn über Schotterpisten, Bergketten und durch Wüsten.
Noch nachhaltiger als die Landschaften beeindruckten ihn die Menschen, die er unterwegs traf und porträtierte. Sie ermöglichten ihm einen sehr persönlichen Zugang zum Leben in Afrika. Doch trotz der langen Reise und der intensiven Auseinandersetzung mit Afrika kommt Michael Boyny zu der Erkenntnis, dass auch er zu keinem Experten des vielschichtigen Kontinents geworden ist. Dafür ist er mit wundervollen Bilder von seinen Begegnungen mit Mensch und Natur zurückgekehrt, die er auf 240 Seiten in seinem Bildband "Afrika" vereint. Der Bildband wurde kürzlich mit dem ITB Buchaward ausgezeichnet und begeistert Afrika-Kenner sowie Neulinge gleichermaßen.
