Arbeiten, wo andere Urlaub machen Berge, Fjorde und Kaminfeuer: Warum Winterorte die besten Workation-Spots sind

Arbeiten, wo andere Urlaub machen : Berge, Fjorde und Kaminfeuer: Warum Winterorte die besten Workation-Spots sind
© raquel aroneca torres / Getty Images
Arbeiten, wo andere Urlaub machen? "Workation" ist eine verlockende Alternative zum grauen Arbeitsalltag und wird zu einem Lifestyle, der immer mehr Anhänger findet

Wer hätte vor ein paar Jahren gedacht, dass der Laptop einmal das wichtigste Arbeitswerkzeug für viele sein wird – egal ob am Strand, in einer Berghütte oder im Café um die Ecke? Mobile Work hat den klassischen Büroalltag revolutioniert und neue Arbeitswelten geschaffen. Für viele Arbeitnehmer verspricht das: Freiheit und Flexibilität. Statt fester Büros gibt es Homeoffice, statt Nine-to-five Gleitzeit. Auch Meetings finden inzwischen in vielen Branchen weitgehend hybrid oder digital statt, Gespräche mit den Kollegen nicht mehr an der Kaffeemaschine, sondern im Chat.  

Laut einer Studie der Wirtschaftberater von PwC geben zwei Drittel der Befragten an, dass die Option einer Workation für sie ein entscheidender Faktor bei der Wahl des Arbeitgebers ist. Die Zahl verdeutlicht, wie stark Selbstbestimmung und Flexibilität im Arbeitsleben an Bedeutung gewonnen haben – und als wie wichtig sie mittlerweile für Zufriedenheit und Motivation gelten. Immer mehr Menschen wünschen sich die Möglichkeit, ihre Arbeit an einem Ort zu verrichten, der Freizeit und Beruf besser miteinander verbindet. 

Nach der Arbeit auf die Piste 

Die ruhige Atmosphäre verschneiter Landschaften in Kombination mit sportlichen Aktivitäten und Wellness machen Winterorte zum idealen Ziel für eine Workation. Sie bieten oft eine perfekte Mischung aus Arbeit und Erholung und schaffen, je abgelegener, desto mehr, eine konzentrierte Umgebung zum Arbeiten. Danach locken frische Luft und Outdoor-Aktivitäten wie Skifahren oder Schneeschuhwandern als Ausgleich für die Bildschirmzeit. Viele Winterdestinationen haben sich bereits auf die Nachfrage eingestellt und schaffen mit stabilen Internetverbindungen und Co-Working-Angeboten gute Voraussetzungen.     

Mensch in verschneiter Landschaft mit Skiern vor Hütte
Nach getaner Arbeit die Langlaufskier anschnallen und durch die verschneite Landschaft gleiten – die perfekte Kombination aus Bewegung, Naturerlebnis und Entspannung
© Francesco Sisti/CuboImags / mauritius images

Homeoffice für Fortgeschrittene: Wie Arbeiten und Urlaub perfekt zusammenpassen  

Die Gründe für eine Workation sind so vielfältig wie die möglichen Reiseziele: Eine Auszeit mit dem Laptop im Gepäck kann ideal sein Selbstständige oder Arbeitnehmer mit Moblie-Office-Option. Manche nutzen die Gelegenheit, um vor der Einschulung der Kinder noch einmal ausgiebig mit der Familie rauszukommen, andere fliehen vor dem grauen Winter. Wieder andere hoffen, dass ein Tapetenwechsel den Arbeitsalltag auflockert und die Kreativität anregt. Allen gemein ist der Wunsch: Freizeit und Arbeit in Einklang zu bringen. Zudem empfinden laut einer aktuellen Studie des Online-Reisevermittlers Exepdia 70 Prozent der Deutschen ihre Urlaubszeit als nicht ausreichend.  

Für wie lange man seinen Schreibtisch inmitten eines Bergpanoramas oder an der Südseeküste aufbauen kann, hängt natürlich von den individuellen Bedürfnissen und Möglichkeiten ab. Steht bei längeren Aufenthalten mehr die Arbeit als die Erholung im Vordergrund, wird aus einer Workation reine Remote-Arbeit. Doch wo und wie arbeitet es sich am besten?  

Menschen in  romantischer Schneelandschaft
Die kalte, klare Luft regt die Durchblutung an, stärkt das Immunsystem und wirkt belebend. Gleichzeitig sorgen die Stille der Winterlandschaft und der Rhythmus der Schritte für Entspannung und einen klaren Kopf
© Martina Melzer/imageBROKER / mauritius images

Sieben Tipps für eine erfolgreiche Workation 

1. Standort sorgfältig wählen 

Der richtige Ort ist entscheidend: Achten Sie auf zuverlässiges WLAN, eine stabile Infrastruktur und genügend Ruhe für produktives Arbeiten. Co-Working-Spaces oder Unterkünfte mit ausgewiesenen Arbeitsbereichen können den Unterschied machen. 

2. Klare Arbeitszeiten festlegen 

Ohne Struktur kann die Workation schnell chaotisch werden. Planen Sie feste Arbeitszeiten und Pausen ein, um produktiv zu bleiben, aber auch genügend Zeit für Freizeit und Erkundung. 

3. Technik doppelt absichern 

Ein Ersatzladegerät, zusätzliche Adapter und ein mobiler Hotspot können entscheidend sein. Bereiten Sie sich auf technische Ausfälle vor, besonders wenn Sie in abgelegenen Regionen arbeiten. 

4. Kommunikation mit dem Team sicherstellen 

Halten Sie Kollegen und Vorgesetzte auf dem Laufenden: Regelmäßige Updates und klar vereinbarte Zeiten für virtuelle Meetings helfen, Missverständnisse zu vermeiden und die Zusammenarbeit reibungslos zu gestalten. 

5. Work-Life-Balance bewusst gestalten 

Lassen Sie sich nicht von der Arbeit auffressen oder vom Reiseziel ablenken. Definieren Sie Prioritäten: Welche Aufgaben sind wichtig? Welche Erlebnisse wollen Sie nicht verpassen? Eine gute Mischung macht die Workation erfolgreich. 

6. Lokale Kultur erleben – Networking und Inspiration 
Nutzen Sie die Gelegenheit, neue Kulturen kennenzulernen und sich mit anderen Remote-Arbeitern oder lokalen Unternehmen zu vernetzen. In vielen Winterdestinationen gibt es Workshops, Meet-ups oder informelle Treffen, bei denen man nicht nur inspiriert wird, sondern auch wertvolle Kontakte knüpfen kann. 

7. Nachhaltigkeit als Arbeitsmotto 
Nutzen Sie die Workation als Gelegenheit, um nachhaltig zu reisen und zu arbeiten. Wählen Sie Unterkünfte, die auf umweltfreundliche Praktiken setzen, und integrieren Sie nachhaltige Aktivitäten wie Naturwanderungen oder den Besuch lokaler Märkte, die regionale Produkte anbieten. 

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