Wenn der Sommer nach Berlin gekommen ist und nicht vorhat, allzu schnell wieder das Weite zu suchen, dann gibt es dafür eine ganze Reihe Anhaltspunkte: den Geräuschpegel, der von den Freibädern über die Stadt schwappt, die Anzahl der Fächer, die hektisch in der stickigen Ringbahn gewedelt werden, und die goldfarbenen Rettungsdecken, die im verzweifelten Versuch, die Wohnung zu kühlen, vor den Fenstern der Wohnblocks flattern. Derk Ehlert hat noch ein weiteres Indiz: Die Wildschweine sind da. Nicht in den bewaldeten Gebieten des Berliner Speckgürtels. Sondern mitten in der Stadt. Im Münsinger Park in Spandau zum Beispiel, einem kleinen Stückchen Grün, das von Hauptstraßen und Wohnblöcken umarmt wird, von Dönerläden und Spielcasinos.
Stadtnatur Wie Wildtiere den Sommer in der Stadt verbringen. Eine Spurensuche
In unseren Städten leben gut versteckt Tausende Wildtiere. Wie überstehen sie den warmen Sommer – und warum können wir sie gerade jetzt beobachten?

Füchse gehören zum Berliner Nachtleben längst dazu. Selbst am Alexanderplatz ziehen sie ihre Runden
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