Österreich Schmelzender Gletscher gibt eingeschneiten Skilift nach 50 Jahren wieder frei

Vom Eise befreit: Reste eines Skilifts aus den 1970er-Jahren, der auf dem schmelzenden Hallstattgletscher aufgetaucht ist
Vom Eise befreit: Reste eines Skilifts aus den 1970er-Jahren, der auf dem schmelzenden Hallstattgletscher aufgetaucht ist
© Alex Seebacher/Dachstein Gletscherbahn Ramsau / dpa
Wegen des Klimawandels schrumpft das Eis in den Alpen. Dadurch tauchen lang vergessene Überreste auf. Der Rückzug der Gletscher stellt auch den Tourismus vor Herausforderungen

Ein schmelzender Gletscher in Österreich hat die Überreste eines alten Skilifts freigegeben. Nach etwa 50 Jahren im Eis sei die Holzkonstruktion auf dem Dachstein vor wenigen Tagen wieder ans Licht gekommen, sagte der Chef der Dachstein Gletscherbahn, Georg Bliem, der Deutschen Presse-Agentur.

Zuvor hatte die "Kronen Zeitung" von dem Fund in Oberösterreich berichtet. Die Anlage sei 1970 gebaut worden, als man im Sommer auf diesem Gletscher noch Ski gefahren sei, erzählte Bliem der dpa.

"1 Fahrt, Preis laut Tarif": Ein Lift-Ticket aus den 1970er Jahren, das im schmelzenden Eis wieder aufgetaucht ist
"1 Fahrt, Preis laut Tarif": Ein Lift-Ticket aus den 1970er Jahren, das im schmelzenden Eis wieder aufgetaucht ist
© Alex Seebacher/Dachstein Gletscherbahn Ramsau / dpa

Nur ein paar Jahre danach wurde der Lift nach Angaben des Seilbahn-Chefs zugeschneit. "Die Holzkonstruktion ist unter der Eisdecke verschwunden", schilderte er das weitere Schicksal des Lifts. 

Hallstätter Gletscher seit 1850 um mehr als die Hälfte geschrumpft

Nun sei der Lift im Zuge des Klimawandels wieder aufgetaucht, sagte Bliem. Die zunehmenden Temperaturen lassen Eismassen in den Bergen nach und nach verschwinden. Nach den Angaben eines Forschungsteams ist der Hallstätter Gletscher auf dem Dachstein seit Mitte des 19. Jahrhunderts von 5,27 Quadratkilometer auf etwa 2,22 Quadratkilometer geschrumpft.

Wegen des Rückzuges des Gletschers müssen Wanderwege verlegt und gesichert werden, um etwa zu vermeiden, dass Menschen in Felsklüfte stürzen, die zuvor mit Eis bedeckt waren. Ein "Eispalast", der als Touristenattraktion in den Gletscher gegraben wurde, wird nach der Einschätzung Bliems vielleicht nur noch vier bis fünf Jahre lang existieren.