Alle News zur Klimakonferenz "Schlechter Witz" oder Fortschritt? Klimagipfel endet nach Verlängerung

Viele Teilnehmenden zeigten sich enttäuscht von den Beschlüssen der Klimakonferenz
Viele Teilnehmenden zeigten sich enttäuscht von den Beschlüssen der Klimakonferenz
© Rafiq Maqbool/AP/dpa
Das wichtigste in Kürze: Wir halten Sie mit unserem Ticker auf dem Laufenden über die Klimakonferenz COP29 in Baku, Aserbaidschan vom 11. bis 24. November 2024

24.11. "Schlechter Witz" oder Fortschritt? Klimagipfel endet nach Verlängerung

Die einen sprechen von einer neuen Ära, die anderen von Betrug und einem schlechten Witz: Die Weltklimakonferenz in Aserbaidschan hat sich nach erbittertem Streit auf ein neues Finanzziel für Klimahilfen an ärmere Länder geeinigt. Beim Klimaschutz gelang dagegen kein Fortschritt – trotz zweiwöchiger Beratungen und nochmals 32 Stunden Verlängerung. 

Außenministerin Annalena Baerbock lobte die Beschlüsse in Baku dennoch als wichtiges Signal in einer schwierigen geopolitischen Lage. Nun seien aber alle Wirtschaftsnationen der Welt gefragt, um "eine halbwegs verlässliche Lebensversicherung für die Ärmsten" auf die Beine zu stellen. "Das kann Europa nicht alleine leisten", sagte sie – auch mit Blick auf China und die reichen Golfstaaten, die bisher beiseitestehen. UN-Generalsekretär António Guterres erwartet, dass die rund 200 Staaten ihr Versprechen nun "vollständig und fristgerecht" einlösen. "Zusagen müssen schnell zu Bargeld werden!" 

Das neue Kernziel zur Klimafinanzierung, bei dem die Industriestaaten vorangehen sollen, beträgt jährlich 300 Milliarden US-Dollar bis 2035. Als Gesamtziel werden sogar mindestens 1,3 Billionen US-Dollar (aktuell rund 1,25 Billionen Euro) angestrebt, hier sind aber viele Kredite und private Investitionen eingerechnet. 

Außerdem sollen weitere Geberländer ermuntert werden, sich freiwillig zu beteiligen. Der Appell ist so weit gefasst, dass Klimaschützer kritisieren, niemand sei konkret für diesen Teil des Finanzziels verantwortlich. Zu konkreten Zahlungen in bestimmter Höhe wird Deutschland, das jährlich rund sechs Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt bereitstellt, mit dem Beschluss genauso wenig verpflichtet wie alle anderen Staaten.

Bisher mobilisieren die klassischen Industriestaaten jährlich gut 100 Milliarden US-Dollar an Klimahilfen. Doch liegt der Bedarf an externer Hilfe inzwischen laut einer unabhängigen UN-Expertengruppe bei rund einer Billion US-Dollar pro Jahr bis 2030 und sogar 1,3 Billionen bis 2035. 

Wut und Frust über die Beschlüsse 

Mit dem Geld sollen Entwicklungsländer mehr Klimaschutz bezahlen und sich an die fatalen Folgen der Erderwärmung anpassen können. Beispiele sind etwa heftigere und häufigere Dürren, Stürme und Überschwemmungen, die Millionen Menschen leiden lassen und teilweise auch zur Flucht ins Ausland zwingen. 

EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra sagte, die Konferenz läute "eine neue Ära der Klimafinanzierung" ein. Die Gruppe der am wenigsten entwickelten Länder sieht das anders: "Das ist nicht nur ein Scheitern, das ist ein Betrug", hieß es von den Ländern, von denen viele in Afrika, Asien oder der Karibik liegen.

Ihre Wut wurde schon in der Nacht spürbar, nachdem der aserbaidschanische Konferenz-Chef den Kompromiss durchgehämmert hatte – Beschlüsse auf Klimakonferenz werden traditionell mit einem Hammerschlag des Gastgebers besiegelt.

Die Vertreterin Nigerias bezeichnete die 300 Milliarden unter Applaus aus Teilen des Saals als "Witz" und "Beleidigung". Ein Vertreter Boliviens beklagte, die Entwicklungsstaaten würden mit ihrem Leid in der Klimakrise alleingelassen. Es breche eine Ära an, in der jeder nur seine eigene Haut retten wolle.

Feierte die Welt vor nicht einmal einem Jahr in Dubai die gemeinsame Abkehr von Kohle, Öl und Gas als historisch, gelingt es knapp ein Jahr später nicht einmal mehr, diese Formulierung zu wiederholen. Insbesondere Saudi-Arabien stemmte sich Verhandlern zufolge vehement dagegen. Letztlich wurden Formulierungen so weit abgeschwächt, dass nicht mehr alle zustimmen wollten. Die angepeilten Beschlüsse zum Klimaschutz wurde nach Widerstand im Plenum in letzter Minute ins kommende Jahr vertagt.

Zwischenzeitlich stand in Baku auch ein Scheitern im Raum: Baerbock und viele andere kritisierten die chaotische Führung Aserbaidschans. Die Organisatoren aus dem Petrostaat, dessen Exporterlöse zu 90 Prozent aus Öl und Gas kommen, lobten sich hingegen selbst: Trotz "geopolitischem Gegenwind" habe man sich durchweg alle Mühe gegeben, "ein ehrlicher Makler" für alle Seiten zu sein. 

Klimaforscher: Emissionen trotz Klimakonferenzen "explodiert"

War die Konferenz zum Scheitern verurteilt? Prominente Stimmen stellen mittlerweile den ganzen Prozess der jährlichen Klimakonferenzen infrage: "Wir haben 28 Konferenzen hinter uns und die Emissionen sind explodiert. Die COP ist ein Spektakel, das dem Klima bisher nichts gebracht hat", sagte Klimaforscher Mojib Latif der "Rheinischen Post". 

Die Initiatorin von Fridays for Future und einstige Ikone der Klima-Bewegung, Greta Thunberg, hat keine Hoffnungen mehr in den Prozess: Er baue "auf einem System der Ungerechtigkeit" auf und opfere aktuelle sowie künftige Generationen zugunsten von Profiten, schrieb sie auf X.

Diesmal stand die Klimakonferenz von Anfang an unter dem Schatten des Wahlsiegs von Donald Trump in den USA. Es wird erwartet, dass die Vereinigten Staaten erneut aus dem Pariser Klimaschutzabkommen aussteigen und sich damit praktisch von jeglichen Ambitionen für den Klimaschutz verabschieden könnten. 

Der scheidende US-Präsident Joe Biden bezeichnete den Beschluss in Baku als "historische" Errungenschaft und sagte: "Mögen manche auch versuchen, die in den USA und weltweit laufende Revolution sauberer Energien zu leugnen oder zu verzögern: Niemand kann sie rückgängig machen – niemand."

21.11. Entwurf für Abschluss des Klimagipfels ohne konkrete Summe

Die Uhr tickt: Die zweiwöchige UN-Klimakonferenz soll laut Plan am Freitag enden. Doch bei zentralen Streitpunkten lassen sich die Industriestaaten noch immer nicht in die Karten gucken.

Im Streit auf der UN-Klimakonferenz in Baku über die Aufstockung von Klimahilfen zugunsten ärmerer Staaten hat die Präsidentschaft einen Beschlussentwurf vorgelegt - allerdings ohne konkrete Summen. In dem zehnseitigen Papier, das am frühen Morgen veröffentlicht wurde, bleiben auch weitere Streitpunkte ungelöst. So gibt es etwa keine klare Festlegung zur Frage, ob weiter ausschließlich die klassischen Industriestaaten Geldgeber bleiben oder auch wohlhabende Schwellenländer wie China und die reichen Golfstaaten zu Zahlungen ermuntert werden. 

Die Mammutkonferenz mit Zehntausenden Teilnehmern aus fast 200 Staaten tagt seit dem 11. November - bis Freitag soll ein Konsens gefunden werden. Zentraler Streitpunkt ist, wie stark die Finanzhilfen an Entwicklungs- und Schwellenländer aufgestockt werden. Der Bedarf an externen Hilfen beträgt laut einer unabhängigen UN-Expertengruppe bis 2030 rund eine Billion US-Dollar pro Jahr - und sogar 1,3 Billionen bis 2035. Das wären 10- bis 13-mal mehr, als bisher an Klimahilfe fließt. 

Der Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland, Martin Kaiser, sagte zu dem Papier: "Die zentrale, aber immer noch nicht beantwortete Frage, wie viel Haushaltsmittel die reichen Wirtschaftsnationen bereitstellen werden, entscheidet über Erfolg oder Misserfolg dieser Klimakonferenz." Die ärmeren Länder hätten zu Recht klare Summen im Kopf. Die Industrieländer müssten nun ein ausreichend hohes öffentliches Finanzierungsangebot unterbreiten, um Vertrauen zu schaffen und die Gespräche voranzubringen.

Sabine Minninger, Klimaexpertin von Brot für die Welt, nannte den neuen Verhandlungstext enttäuschend. Einen Tag vor dem offiziellen Ende der COP29 seien die Industriestaaten immer noch nicht bereit, über konkrete Zuschüsse zu reden.

Klargestellt wird in dem Textentwurf immerhin, dass zumindest die Unterstützung für die Anpassung an die fatalen Folgen der Klimakrise und die Mittel für den Ersatz von Schäden und Verlusten vorrangig als Zuschüsse fließen soll - und nicht etwa über Kredite, die die Schuldenlast armer Staaten noch vergrößern.

Im Streit über die Höhe künftiger Zahlungen hatte die EU zuletzt auf die Bremse getreten und betont, man werde erst konkrete Summen anbieten, wenn andere Schlüsselfragen geklärt seien. Wie die Bundesregierung pocht der Staatenverbund darauf, dass Länder wie China und die Golfstaaten, die viel Geld mit Öl, Gas und Kohle verdient haben, ebenfalls Geld beitragen. Noch gelten diese, und etwa auch Indien, nach einer 30 Jahre alten UN-Einstufung aber als Entwicklungsstaaten - und damit als Empfängerländer.

21.11. Studie: Globaler Flugverkehr verfehlt Klimaziele klar

Die Klimawende im Flugverkehr lässt auf sich warten. Die Hebel sind zwar bekannt, werden aber bislang aus unterschiedlichen Gründen nur wenig eingesetzt.

Der weltweite Passagierluftverkehr hat einer Studie zufolge seine Klimaziele klar verpasst. Auch den deutschen Airlines ist es kaum gelungen, den Kerosinverbrauch abzusenken und damit den CO2-Ausstoß und weitere Umweltschäden etwa durch Kondensstreifen zu lindern. In einem zur Klimakonferenz in Baku vorgelegten Airline-Ranking der Umweltorganisation "Atmosfair" sind Lufthansa, Condor und Tuifly zurückgefallen.

Demnach haben die internationalen Passagierairlines 2023 ihre CO2-Effizienz im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 nur um knapp 6 Prozent verbessert, was etwa 1,4 Prozent jährlich entspreche. Es seien aber bei weiter wachsendem Flugaufkommen jedes Jahr 4,0 Prozent notwendig, um die in Paris vereinbarten Klimaziele zu erreichen, sagt Atmosfair. Selbst die aus Sicht der Umweltorganisation unzureichenden Klimavorgaben der zivilen Luftfahrtorganisation ICAO von jährlich 2,0 Prozent seien nicht erreicht worden. 

"Die Klimawende im Flugverkehr lässt auf sich warten", sagt Atmosfair-Geschäftsführer Dietrich Brockhagen. "Unsere Zahlen zeigen, dass der Sektor beim Klimaschutz einfach zu langsam ist." Der absolute CO2-Ausstoß des Passagierluftverkehrs sei vor allem wegen des geringeren Flugaufkommens noch etwa 10 Prozent geringer als 2019. 

Nachhaltig produzierte Treibstoffe werden bislang kaum eingesetzt. Zudem sind die Gesellschaften mit der Flottenmodernisierung kaum vorangekommen, obwohl moderne Triebwerke den Kerosinverbrauch um bis zu 30 Prozent senken können. Hintergrund sind hier Lieferschwierigkeiten bei den beiden dominierenden Herstellern Boeing und Airbus. 

Airlines mit einer vergleichsweise alten Flotte fielen daher in dem Ranking zurück, wie beispielsweise die Kerngesellschaft des Lufthansa-Konzerns, die von Rang 66 im Jahr 2019 auf Platz 97 absackte. Condor verschlechterte sich von 9 auf Platz 36 und die Tuifly von Platz 4 auf 14. Die günstigsten Effizienzwerte erreichten die Tuifly Netherlands und die erst 2018 gegründete Airline Starlux aus Taiwan mit brandneuen Flugzeugen.

19.11. Deutschland sagt 60 Millionen für Klima-Anpassung zu

Häufigere und heftigere Dürren, Hitzewellen, Stürme sowie Waldbrände, Starkregen und Überschwemmungen: An die Auswirkungen der Klimakrise müssen sich Staaten anpassen. Deutschland sagt Hilfe zu.

Die Bundesregierung zahlt weitere 60 Millionen Euro in einen internationalen Klimafonds ein, der den verletzlichsten Staaten bei der Anpassung an die fatalen Folgen der Erderwärmung hilft. Das haben Bundesumweltministerium und Auswärtiges Amt auf der Weltklimakonferenz in Aserbaidschan mitgeteilt. 

Das Geld kommt je zur Hälfte aus beiden Häusern. Es gehe darum, dass Partnerländer widerstandsfähiger gegen die Klimakrise werden und ihre natürlichen Lebensgrundlagen sichern können, erklärte Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne).

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sprach von einer "Investition in unsere gemeinsame Lebensgrundlage" und ein wichtiges Zeichen der Solidarität mit den Ländern, die am stärksten von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen seien. Folgen der Klimakrise sind - je nach Region und Jahreszeit - häufigere und heftigere Dürren, Hitzewellen, Stürme sowie Waldbrände, Starkregen und Überschwemmungen. 

Deutschland ist den Angaben zufolge größter Geber für dieses Finanzierungsinstrument. Seit 2010 hat der Fonds demnach insgesamt rund 1,2 Milliarden US-Dollar für Projekte zur Verfügung gestellt, darunter mehr als 180 konkrete Projekte für mehr als 45 Millionen Begünstigte in den am stärksten gefährdeten Gemeinschaften in den Entwicklungsländern. 

Auf der Klimakonferenz in Baku wird über viel höhere Summen diskutiert. Die Entwicklungsländer haben nach Einschätzung von UN-Experten einen Bedarf von jährlich rund 1.300 Milliarden US-Dollar, um die Erderhitzung einzudämmen und ihre Folgen abzufedern.

19.11. Baerbock erwartet harte Verhandlungen auf Klimagipfel

Es geht um Billionensummen auf der Klimakonferenz in Baku. Bisher ist nicht viel vorangegangen. Nun reisen die verantwortlichen Minister für den Schlussspurt an, auch aus Deutschland.

Außenministerin Annalena Baerbock greift ab Mittwoch persönlich in die zähen Gespräche auf der UN-Klimakonferenz ein. In Aserbaidschan wolle sie "Klimakoalitionen über Kontinente hinweg" bilden, erklärte die Grünen-Politikerin vor ihrer Abreise. Die Verhandlungen der Vertreter aus rund 200 Staaten, die um zusätzliche Klimahilfen an arme Staaten in Billionenhöhe ringen, nannte sie "alles andere als einfach". Es bleibe in den nächsten Tagen noch sehr viel zu tun. Das zweiwöchige Treffen soll am Freitag enden. 

"Jedes Zehntelgrad Erderwärmung macht einen Unterschied", betonte Baerbock, denn die Klimakrise sei die größte sicherheitspolitische Herausforderung unserer Zeit. "Sie macht keinen Halt an Grenzen. Sie schert sich nicht um geopolitische Spannungen. Und sie kümmert sich schon gar nicht um Wahltermine." Getroffen werde die Obsthändlerin im spanischen Valencia, deren Laden im Flussschlamm versinkt, genauso wie der Bauer in Somalia, dessen Ernte durch Dürren bedroht ist.

Zum Thema Klimafinanzierung sagte sie, in den vergangenen Tagen sei es gelungen, erste Grundlagen für einen neuen Ansatz in der Klimafinanzierung zu legen. "Es geht um viel Geld, das sind harte und schwierige Verhandlungen." Dabei gelte die Zusage weiterhin: "Deutschland und Europa bleiben verlässliche Partner bei der Finanzierung der globalen Klimawende. Zugleich müssen auch die neuen großen Emittenten ihre Verantwortung tragen: sowohl bei der Reduzierung der Treibhausgase als auch für die Klimafinanzierung." Genauso werde es die großen Entwicklungsbanken brauchen. "Und auch die Privatwirtschaft muss ihren Teil beitragen", sagte sie.

Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) hatte am Vortag bei seinem Besuch als Beispiele für neue Geberländer namentlich China, Saudi-Arabien und Katar genannt. Bisher gelten sie nach einer 30 Jahre alten UN-Einstufung aber als Entwicklungsstaaten - und damit als Empfängerländer.

19.11. UN-Welternährungsprogramm: Fürs Klima weniger Fleisch essen

Die Produktion von Nahrungsmitteln ist für ein Drittel der Treibhausgase verantwortlich - besonders viel wird bei der Tierhaltung zur Fleischproduktion freigesetzt. Was ist die Konsequenz?

Der Deutschland-Chef des UN-Welternährungsprogramms (WFP), Martin Frick, ruft im Kampf gegen die Klimakrise dazu auf, weniger Fleisch zu essen. "Wir verzehren viel zu viel Fleisch", sagte er in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur auf der UN-Klimakonferenz in Baku. Das heiße aber nicht, ganz darauf zu verzichten. Er erinnerte an die alte Idee vom Sonntagsbraten. "Das bedeutete eben, dass es Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag kein Fleisch gab. So lässt sich das wieder einpendeln, mit vernünftiger Tierhaltung."

Die heutige Fleischproduktion in großem Stil trage erheblich zum Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase bei, sagte Frick. Zudem werde viel Agrarfläche zum Anbau von Tierfutter verwendet. "Es ist definitiv so, dass Massenfleischproduktion unter keinem Gesichtspunkt zu rechtfertigen ist. Das ist für das Tierwohl entsetzlich, das ist für das Klima entsetzlich, das ist für die Menschen, die in der Industrie arbeiten, entsetzlich", sagte Frick.

Anders als oft dargestellt habe der Planet sogar genug Lebensmittel für mehr als zehn Milliarden Menschen. Es laufe aber eine ganze Menge falsch. "Erstens mal: Wir haben über 700 Millionen Menschen, die chronisch hungrig sind. Und wir haben über 300 Millionen, die so akut hungrig sind, dass sie eigentlich Programme wie das World Food Program brauchen - einfach, weil Menschen nicht wissen, wo die nächste Mahlzeit herkommt." Hunger-Schwerpunkte sind laut WFP aktuell der Gazastreifen und der Sudan, aber auch Teile des Südsudans und Malis. 

Weiter sagte Frick, auf der anderen Seite gebe es in etlichen Staaten sehr viele Menschen, die wegen falscher Ernährung extrem übergewichtig sind und deswegen Gesundheitsprobleme haben. "In OECD-Ländern haben wir jetzt immer mehr Kinder mit 14, 15 Jahren, die schon Diabetes haben."

18.11. Präsident des Klimagipfels klagt über zähe Verhandlungen 

Eine Woche verhandelt die UN-Klimakonferenz schon, am Freitag ist offiziell Schluss. Nun muss Tempo in die Gespräche über Klimahilfen für arme Staaten kommen, mahnt der Präsident der COP29.

Zur Halbzeit der zweiwöchigen Klimakonferenz in Aserbaidschan hat sich der Präsident des UN-Treffens, Mukhtar Babayev, besorgt über das schleppende Tempo der Verhandlungen über milliardenschwere Klimahilfen für arme Staaten geäußert. "Ich mache mir Sorgen, dass sich die Parteien nicht schnell genug aufeinander zu bewegen", sagte er in Baku. Den größtmöglichen Ehrgeiz zu zeigen, sei schwierig und erfordere Mut. "Kolleginnen und Kollegen: Jetzt ist es an der Zeit, mutig zu sein!"

Er richtete auch einen direkten Appell an die G20-Staaten, die sich zurzeit in Brasilien treffen und ebenfalls über die Klimakrise beraten. Diese stünden für 85 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung und für 80 Prozent der klimaschädlichen Treibhausgas-Emissionen. Ihre Führungsrolle sei daher von entscheidender Bedeutung. "Ohne sie können wir keinen Erfolg haben. Und die Welt wartet darauf, von ihnen zu hören", sagte er. "Dies ist ihre Chance, ihre Führungsstärke unter Beweis zu stellen."

Auf der UN-Konferenz, die planmäßig am Freitag endet, haben alle Entwicklungsländer zusammen gefordert, dass die Industriestaaten künftig mindestens 1.300 Milliarden US-Dollar pro Jahr an Klimafinanzierung mobilisieren - 13 Mal mehr als derzeit. Die EU-Staaten erkennen zwar grundsätzlich an, dass mehr Geld fließen muss. Sie wollen aber, dass auch Länder wie China oder die Golfstaaten etwas beitragen. Bisher gelten sie nach einer 30 Jahre alten UN-Einstufung aber als Entwicklungsstaaten - und damit als Empfängerländer.

18.11. Trotz Etatkrise: Habeck sagt auf Klimagipfel Millionen zu

Nach dem Bruch der Regierungskoalition liegen die Etatplanungen des Bundes für 2025 auf Eis. Zur UN-Klimakonferenz hat die Regierung aber trotzdem Geldzusagen mitgebracht.

Trotz der Haushalts- und Regierungskrise in Deutschland hat Vizekanzler Robert Habeck auf der Weltklimakonferenz Millionenhilfen für den klimafreundlichen Umbau der Industrie in ärmeren Ländern angekündigt. Deutschland gibt dafür 210 Millionen Euro, wie der Grünen-Politiker auf der Klimakonferenz in Aserbaidschan sagte. Dabei handele es sich um "frisches Geld", sagte der Klimaminister. Es komme im Wesentlichen aus dem Haushalt für 2024, der ja beschlossen sei. Nach dem Bruch der Ampel-Koalition gibt es dagegen keine Mehrheiten für eine Haushaltsplanung 2025 mehr.

Weitere Geldgeber sind Großbritannien und Kanada, wie Habeck sagte. Insgesamt gehe es bei der gemeinsamen Initiative um Zusagen von bis zu 1,3 Milliarden US-Dollar, die Entwicklungs- und Schwellenländern helfen sollen. Gedacht sei sie als "Aufruf zum Handeln", angestoßen werden sollen zusätzliche Zusagen von Regierungen und Wohltätigkeitsorganisationen sowie Investitionen aus dem Privatsektor.

Auch ging eine Online-Plattform zum Austausch und zur Beratung an den Start: Dort sollen sich Habecks Schilderung nach Unternehmen oder Staaten des globalen Südens einfach mit Fragen melden können - etwa dazu, wie man Beton oder Stahl "grün" produziert. Gemeint ist damit, dass der benötigte Strom aus Erneuerbaren Energien kommt und auch keine klimaschädlichen Treibhausgase freigesetzt werden. 

Greenpeace erklärte, der von Habeck weiterentwickelte "Klimaclub", der auf Deutschlands Initiative fußt und einen Fokus auf die Industrie hat, biete eine große Chance - gerade in Verbindung mit Energie- und Waldschutzpartnerschaften.

18.11. Habeck auf Klimagipfel: Auch China und Katar sollten helfen 

Eben noch auf dem Grünen-Parteitag, jetzt auf der Klimakonferenz: Wirtschaftsminister Habeck hat für die COP29 eine unbequeme Botschaft für einige Länder mitgebracht.

Auf der Weltklimakonferenz in Aserbaidschan hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck reiche Schwellenländer wie China, Saudi-Arabien und Katar dazu aufgerufen, sich an Klimahilfen für arme Staaten zu beteiligen. Diese Schwellenländer seien die "großen Profiteure" der vergangenen Jahrzehnte gewesen beim Geschäft mit Öl, Kohle und Gas, sagte der Grünen-Politiker in Baku. Sie hätten "astronomische Summen" verdient. Diese "Übergewinne" müssten stärker genutzt werden, "um diejenigen, die leiden unter der globalen Erderwärmung, besser zu schützen". Das sei eine "sehr konsistente Logik". 

Auf der UN-Konferenz in Baku, die planmäßig am 22. November endet, haben alle Entwicklungsländer zusammen gefordert, dass die Industriestaaten künftig mindestens 1.300 Milliarden US-Dollar pro Jahr an Klimafinanzierung mobilisieren - 13 Mal mehr als derzeit. Die EU-Staaten erkennen zwar grundsätzlich an, dass mehr Geld fließen muss. Sie wollen aber, dass auch Länder wie China oder die Golfstaaten etwas beitragen. Bisher gelten sie nach einer 30 Jahre alten UN-Logik aber als Entwicklungsstaaten - und damit als Empfängerländer.

Weiter sagte Habeck, die Ära von Kohle, Öl und Gas sei vorbei. "Das läuft jetzt aus. Die Messe ist gesungen." Der Umstieg auf die Erneuerbaren sei nicht mehr aufzuhalten. Heute flössen 85 Prozent der neuen Investitionen in Energie in Erneuerbare. Dass sich die Fossil-Industrie und die Lobbys dahinter jetzt noch einmal aufbäumten gegen den Wandel sei erwartbar, weil es so große Geschäftsmodelle seien. "Dennoch sprechen die Zahlen und inzwischen die Märkte eine völlig andere Sprache."

17.11. Klimaaktivisten: "Hört auf, den Völkermord anzuheizen"

Eigentlich geht es ums Klima: Doch die Kriege, die die Welt in Atem halten, bleiben bei der Weltklimakonferenz nicht außen vor. Bei einem größeren Protest geht es auch um die Lage in Nahost.

Hunderte Aktivistinnen und Aktivisten haben auf dem Weltklimagipfel für mehr Gerechtigkeit in der Klimakrise und die Interessen der Palästinenser protestiert. Mit Bannern und Sprechchören zogen sie in einem langen Protestzug durch das Konferenzgebäude in Baku. Mehrere Gruppen trugen Palästinensertücher - auch waren auf Englisch teilweise Sprechchöre zu hören wie "Wir sind alle Palästinenser" oder "Hört auf, den Völkermord anzuheizen". 

Etliche Klimagruppen aus aller Welt schlossen sich an - auch Aktivisten von Fridays for Future Deutschland waren bei der Protestaktion dabei, riefen jedoch nicht selbst dazu auf. Mit Blick auf Nahost verweist Fridays for Future auf eine frühere Erklärung, die einen Waffenstillstand und humanitäre Hilfe für Palästinenser fordert, gleichzeitig aber auch Antisemitismus verurteilt.

Da Proteste nur auf dem Gelände und nicht in der aserbaidschanischen Öffentlichkeit möglich sind, können nur akkreditierte Aktivistinnen und Aktivisten teilnehmen.

16.11. UN-Klimachef warnt G20-Länder vor wirtschaftlichem "Blutbad"

In Brasilien treffen sich die mächtigen Staaten der G20-Gruppe. Ihnen kommt auch auf der Klimakonferenz eine zentrale Rolle zu. Die Erwartungen in Baku sind groß.

In den zähen Verhandlungen auf der Weltklimakonferenz hofft man auf Bewegung durch den anstehenden Gipfel der Gruppe der führenden Wirtschaftsmächte (G20) in Brasilien. "Ohne eine rasche Senkung der Emissionen wird keine der G20-Volkswirtschaften von einem klimabedingten wirtschaftlichen Blutbad verschont bleiben", sagte UN-Klimachef Simon Stiell in Baku. Schon jetzt belasteten Klimafolgen Lieferketten, Lebensmittelpreise und zerstörten Lebensgrundlagen auch in diesen Ländern.

"Die Welt schaut zu und erwartet starke Signale, dass Klimaschutz für die größten Volkswirtschaften der Welt eine zentrale Rolle spielt." Die Klimakrise solle Thema Nummer Eins sein. 

Tatsächlich werden auf dem Gipfel auch Argentinien und die USA mit am Tisch sitzen. Bei beiden Ländern wird der Ausstieg aus dem internationalen Pariser Klimaschutzabkommen befürchtet - im Fall der USA infolge der Wahl von Donald Trump als künftigen Präsidenten. Er hatte die USA bereits in seiner ersten Amtszeit aus dem Abkommen geführt.

In Baku würden die Delegationen Tag und Nacht über ein neues Finanzziel verhandeln, das ärmeren Ländern in Zukunft Unterstützung bei Klimaschutz und Anpassung an Klimafolgen zusichert, sagte Stiell. "Fortschritte bei Klimageldern außerhalb unserer Verhandlungen ist genauso wichtig und die Rolle der G20 entscheidend."

14.11. Aktivisten: Steuern für Superreiche in Klimaschutz stecken  

Auf der UN-Klimakonferenz geht es vor allem ums Geld. Entwicklungsstaaten, die am meisten unter der Klimakrise leiden, erwarten viel mehr Unterstützung. Aktivisten haben eine Geldquelle im Auge.

Im Streit um mehr Klimahilfen für arme Staaten fordern Umweltschützer eine Mindeststeuer für Superreiche. Milliardäre zahlten oftmals wenig oder fast keine Steuern, befeuerten aber durch ihren schädlichen Lebensstil und falsche Investitionen überproportional die Klimakrise, erklärte die Umweltorganisation 350.org in Baku. "Die Besteuerung von sozial und ökologisch zerstörerischem Reichtum sollte selbstverständlich sein." 

Weiter heißt es in dem Dossier, es sei einfach inakzeptabel, dass Superreiche mit ihren Privatjets und Jachten x-mal so viel klimaschädliche Gase produzierten wie der Durchschnittsmensch. Daneben müssten auch Öl- und Gas-Konzerne viel höher besteuert werden, forderte 350.org. So könnten Milliarden, wenn nicht Billionen zusammenkommen, um Entwicklungsstaaten im Kampf gegen die Erderhitzung zu unterstützen, sowie Schäden nach Dürren, Überschwemmungen oder Stürmen auszugleichen. Nötig seien dafür internationale Vereinbarungen, etwa auf Ebene der G20-Staaten oder der UN.

Auf der zweiwöchigen Mammutkonferenz in Baku, zu der 70.000 Teilnehmer angemeldet sind, haben Entwicklungsländer gefordert, dass die Industriestaaten künftig mindestens 1.300 Milliarden US-Dollar pro Jahr an Klimafinanzierung mobilisieren - 13 Mal mehr derzeit.

Die EU und die Bundesregierung erkennen zwar grundsätzlich an, dass mehr Geld fließen muss. Sie wollen aber, dass auch Länder wie China oder die Golfstaaten zur Finanzierung beitragen. Bisher gelten sie nach einer 30 Jahre alten UN-Logik aber als Entwicklungsstaaten - und damit als Empfängerländer. 

13.11. Türkei will Klimakonferenz 2026 ausrichten  

Der türkische Präsident Erdogan sieht sich als Kämpfer gegen den Klimawandel. Nun will er die übernächste UN-Klimakonferenz ausrichten. Dabei ist die Türkei noch stark von fossiler Energie abhängig

Die Türkei will die Weltklimakonferenz im Jahr 2026 ausrichten. Das Land sei Kandidat für die COP31, sagte Umwelt- und Klimaminister Murat Kurum auf der UN-Klimakonferenz in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku. "Die Türkei wird unter ihrem Vorsitz eine Brücke zwischen entwickelten und sich entwickelnden Ländern bilden, um den Klimaschutz zu stärken", so Kurum. Welche Stadt Gastgeber werden solle, sagte er nicht.

Die Klimakonferenz rotiert zwischen den Weltregionen. Abgesehen davon machen die UN kaum Vorgaben für Gastgeberländer, die das Treffen ausrichten wollen. Im kommenden Jahr ist Brasilien Gastgeber der COP30 für die Region Amerika. Türkei würde für Europa antreten, wer Gastgeber wird, entscheiden die Länder der Region untereinander.

Die Türkei ist stark von der Klimakrise betroffen. Immer wieder gibt es Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, die Experten zufolge durch den Klimawandel häufiger, intensiver und langanhaltender werden. Wichtige Seen in der Türkei wie der Vansee im Osten oder der Salzsee in Zentralanatolien trocknen immer weiter aus. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Dienstag in Baku bekräftigt, dass sich sein Land dem Kampf gegen den Klimawandel verpflichtet fühlt. 

Die Türkei hatte im Oktober 2021 nach langem Widerstand als letztes OECD- und G20-Land das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet und will bis 2053 klimaneutral sein. Das Land ist zurzeit jedoch noch stark von fossiler Energie abhängig.

Im Jahr 2023 wurden nach offiziellen Angaben 36,2 Prozent des Stroms aus Kohle und 21 Prozent aus Erdgas gewonnen. Wasserkraft machte demnach 19,3 Prozent aus, Wind und Sonne jeweils rund 10 und 7 Prozent. Bis zum Jahr 2035 soll nach Plänen der Regierung alleine die Solarenergie mehr als die Hälfte des Strommixes ausmachen.

13.11. Klimawandel: mehr Korallen in warmen Gewässern bedroht 

Warmes Wasser setzt Korallen zu, ebenso Wirbelstürme, und beides wird durch den Klimawandel häufiger. Für manche Arten gibt es in freier Natur kaum noch Rettung.

Die Weltnaturschutzunion (IUCN) hat zur Weltklimakonferenz in Baku die Situation der Korallen neu begutachtet und kommt zu einem erschreckenden Ergebnis: 44 Prozent der knapp 900 Riffe bildenden Warmwasser-Korallenarten weltweit seien bedroht, berichtete sie. Bei der vorherigen Beurteilung 2008 war es ein Drittel gewesen.

Einige seien zum ersten Mal in das Gefährdungsschema aufgenommen worden, weil erstmals genügend Daten vorliegen, andere seien von Kategorien wie nicht gefährdet hochgestuft worden, sagte eine Sprecherin. 

Vom Aussterben bedroht seien heute zum Beispiel zwei Arten, die in Aquarien beliebt sind: Porites sverdrupi und Ctenella chagius, zwei Steinkorallenarten. Sie wurden auf der siebenstufigen IUCN-Gefährdungsskala von Stufe drei (gefährdet) auf Stufe fünf (vom Aussterben bedroht) gehoben.

Porites sverdrupi kommen im Golf von Kalifornien vor Mexiko vor. Ihr Bestand sei seit Anfang der 1990er Jahre um mehr als 90 Prozent geschrumpft, etwa durch die Folgen von Wirbelstürmen und Korallenbleichen, die passieren, wenn das Wasser sehr warm wird. Ctenella chagius gibt es am Chagos-Archipel südlich der Malediven im Indischen Ozean. Der Bestand sei seit 1998 um mehr als 99 Prozent zurückgegangen.

Der Schutz unserer Artenvielfalt ist nicht nur wichtig für unser Wohlergehen, sondern auch entscheidend für unser Überleben, sagte die IUCN-Generaldirektorin Grethel Aguilar. Der Klimawandel sei die größte Bedrohung für die Korallen. Wir müssen mutige und entschlossene Maßnahmen ergreifen, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, wenn wir eine nachhaltige Zukunft für die Menschheit sichern wollen, sagte sie.

12.11. Öl als Geschenk Gottes? Gastgeber schockt Klimagipfel

Die Klimakonferenz im vergangenen Jahr sollte die Abkehr von Kohle, Öl und Gas besiegeln. Nun ist wieder Klimakonferenz - und die fossile Industrie präsenter denn je

Der britische Öl- und Erdgaskonzern Shell hat im Klimaverfahren einen deutlichen Sieg errungen. Der Konzern muss nach der Entscheidung der Richter doch nicht seinen CO2-Ausstoß drastisch reduzieren. Ein Zivilgericht in Den Haag hob ein Klimaurteil der ersten Instanz auf und wies die Klage von Umweltschützern ab. 

Das Klimaverfahren in Den Haag hatte weltweit Aufmerksamkeit erregt vor allem nach dem überraschenden historischen Sieg der Klimaschützer in erster Instanz. Eine neue Verurteilung von Shell hätte Folgen auch für andere Unternehmen haben können. 

2021 hatten die Zivilrichter in Den Haag den Klägern recht gegeben und Shell zur umfassenden CO2-Reduzierung verpflichtet - netto 45 Prozent weniger als 2019. Erstmals war ein Unternehmen auch für die indirekten Emissionen, nämlich den Ausstoß seiner Zulieferer und Kunden verantwortlich gemacht worden. Die Klage war in den Niederlanden eingereicht worden, da Shell zum Zeitpunkt der Klage auch einen Sitz in Den Haag hatte.

Shell hatte gegen das Urteil von 2021 Berufung eingelegt und begrüßte das Urteil. "Das ist unserer Ansicht nach das Richtige für die weltweite Energiewende, für die Niederlande und für unser Unternehmen", sagte Shell-Chef Wael Sawan. Shell halte am Ziel fest, seinen Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 um die Hälfte zu senken. 

Die Kläger sind aber tief enttäuscht. "Das tut weh", sagte der Direktor der Umweltschutzorganisation Milieudefensie, Donald Pols - er hatte Tränen in den Augen. Doch will die Organisation weiter kämpfen und "große Verschmutzer wie Shell angehen". Es ist noch nicht entschieden, ob Milieudefensie in die Revision bei der höchsten Instanz geht. 

Kläger Pols sah aber auch positive Elemente in dem Urteil. "Wir sehen auch, dass dieses Verfahren dafür gesorgt hat, dass große Verschmutzer nicht unantastbar sind."

Die Richter hatten nämlich auch den Umweltschützern in wesentlichen Punkten recht gegeben. Erstens stellten sie fest: Der Schutz vor den schädlichen Folgen des Klimawandels ist ein Menschenrecht. Und zweitens sehen sie auch Unternehmen wie Shell in der Verantwortung, diese Rechte zu wahren. 

Die Richter stellten auch fest, dass gerade Konzerne wie Shell wesentlich zum Klimawandel beigetragen haben. Shell habe auch die Pflicht, sich für den internationalen Klimaschutz einzusetzen. 

Doch eine konkrete Verpflichtung sprach das Gericht nicht aus. Es gebe keine Grundlage, dem Konzern einen konkreten Prozentsatz zur Senkung des Ausstoßes von klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2) aufzuerlegen. Das wäre demnach auch wenig effektiv. 

Es ging konkret um die Emissionen, für die Shell direkt verantwortlich ist, etwa bei der Produktion von Öl und Gas. Da sei das Unternehmen bereits auf gutem Weg, sagten die Richter. Es erfülle bereits die Forderungen und wolle bis 2030 selbst eine Reduzierung von 50 Prozent erreichen.

Knackpunkt bei der Klage aber waren der weitaus größte Teil des Ausstoßes, die indirekten CO2-Emissionen, also die aus den Aktivitäten von Kunden resultieren, etwa Energiezentralen oder Fluggesellschaften oder Autofahrer, die Shell-Benzin tanken. 

Wenn Shell weniger Öl und Gas fördern oder liefern würde, so die Richter, dann würden andere Unternehmer wahrscheinlich in die Lücke springen. "Andere Unternehmen würden dann den Handel übernehmen. Am Ende würde damit keine Reduzierung von CO2-Emissionen erreicht", stellten die Richter fest. Im Kleinen heißt das auch: Wenn Shell seine Tankstellen schließen müsste, würden Autofahrer schlicht zu einer anderen Tankstelle gehen. 

Auch der Verbrauch von Kohle könnte zunehmen. Zum Beispiel: Wenn Shell einer Energiezentrale kein Gas mehr liefern würde, dann wäre das gut für die CO2-Bilanz von Shell. Doch wenn die Zentrale stattdessen Strom mit Kohle erzeugt, wäre das deutlich schlechter fürs Klima. Denn Kohle ist schädlicher als Gas. 

Welche Folgen dieses Urteil nun auf andere Verfahren haben wird, ist unklar. Denn es gibt weltweit ähnliche Klagen gegen Unternehmen.

12.11. Warnungen vor Betrug beim Emissionshandel 

Der Handel mit Verschmutzungsrechten oder mit Gutschriften für CO2-Einsparungen könnte ein gigantisches globales Geschäft werden. Neue Regeln dazu gefallen längst nicht allen.

Umweltschützer warnen vor Schlupflöchern und Betrugsmöglichkeiten in einem Beschluss der Weltklimakonferenz zum globalen Handel mit Verschmutzungsrechten. Die Marktregeln für den Ausstoß klimaschädlicher Gase und zu Gutschriften für vermiedene Emissionen seien am Montagabend ohne breite Debatte in einem Hinterzimmer-Abkommen vereinbart worden, hieß es. Erika Lennon vom Zentrum für internationales Umweltrecht (CIEL) sprach am Dienstag von einem "gefährlichen Präzedenzfall" für den gesamten Verhandlungsprozess auf der COP29 in Aserbaidschan. 

Der Beschluss bezieht sich auf Artikel 6 des Pariser Klimaabkommens, nach dem Länder untereinander freiwillig zusammenarbeiten können, um ihre Klimaschutzziele zu erreichen. So kann sich etwa eine Firma ihre Emissionen-Reduzierung anrechnen lassen und an ein Unternehmen im Ausland verkaufen. Dieses kann sie nutzen, um eigenen Klimaschutzverpflichtungen nachzukommen. Die Idee: Klimaschädliche Treibhausgase sollen da eingespart werden, wo es am günstigsten ist. 

Schon jetzt nutzen Unternehmen Emissionsgutschriften, um "CO2-neutral" zu werden. Gehandelt werden sie auf dem freiwilligen Kompensationsmarkt. Nicht selten steht wegen schlechter Standards, die kaum kontrolliert werden, der Verdacht des Greenwashings im Raum. Gemeint sind Strategien, mit denen sich Unternehmen oder Staaten wahrheitswidrig als besonders umweltfreundlich darstellen. 

COP29-Präsident Mukhtar Babayev sprach von einem Durchbruch nach jahrelangen Verhandlungen. "Dies wird ein bahnbrechendes Instrument sein, um Ressourcen in die Entwicklungsländer zu lenken." Die neuen Standards sorgen nach seiner Darstellung dafür, dass die gehandelten Emissionsreduzierungen "real, zusätzlich, verifiziert und messbar sind".

Klimaschützer sprachen dagegen von einem undemokratischen Prozess, der die Glaubwürdigkeit der zweiwöchigen Konferenz in Baku stark gefährde. Die sogenannten Kohlenstoffmärkte funktionierten einfach nicht, kritisierten Friends of the Earth International, Oil Change International und 350.org in einem gemeinsamen Statement. "Stattdessen dienen sie großen Umweltverschmutzern als Deckmantel, damit sie ihre Emissionen auf Kosten von Mensch und Natur fortsetzen können." Immer wieder hätten "diese neokolonialen Pläne" zu Landraub, Verletzungen der Rechte indigener Völker und Menschenrechten sowie zur Untergrabung der Ernährungssouveränität geführt.

12.11. UN warnen: Klimawandel schlägt mehr Menschen in die Flucht 

Die Folgen des Klimawandels stürzen die Schwächsten ins größte Elend, weil sie keine Mittel haben, um sich vor einer Katastrophe zu schützen oder hinterher aufzurappeln. Flüchtlinge gehören dazu.

Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR warnt vor immer mehr Fluchtbewegungen aus Regionen, die besonders vom Klimawandel betroffen sind. Wenn nicht dringend dort mehr in Anpassung an den Klimawandel investiert werde, könnten die Menschen dort kaum bleiben. Das UNHCR stellte den Bericht "Kein Entkommen: an der Frontlinie von Klimawandel, Konflikt und Vertreibung" bei der Weltklimakonferenz in Baku in Aserbaidschan vor.

"Da Klimaschocks immer häufiger und an immer mehr Orten auftreten, sehen sich Vertriebene zunehmend gezwungen, auf der Suche nach einem sicheren und bewohnbaren Ort immer weiterzuziehen", sagt der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi. 

Am stärksten betroffen vom Klimawandel sind viele arme Länder, darunter etwa in Afrika der Sudan, Äthiopien und Eritrea, in Asien Bangladesch, Myanmar, Afghanistan und Pakistan oder in Südamerika Venezuela und Kolumbien. Fluchtgründe seien in vielen Regionen Gewalt und Konflikte, so das UNHCR. Geschürt werde dies auch durch den Kampf um Ressourcen, die wegen des Klimawandels schwinden: Trinkwasserquellen versiegen, Land verödet, Meeresspiegel steigen - und Menschen müssen anderswo ein Auskommen suchen. 

Die meisten Flüchtlinge finden in Nachbarländern Zuflucht, die selbst vom Klimawandel betroffen sind. 75 Prozent der 123 Millionen Menschen, die Ende letzten Jahres aus ihrer Heimat geflohen seien und anderswo lebten, seien in Ländern, wo das Risiko von klimawandelbedingten Katastrophen besonders hoch sei, so das UNHCR. In den vergangenen zehn Jahren hätten 220 Millionen Menschen wegen klimawandelbedingten Wetter-Katastrophen zumindest zeitweise ihre Dörfer und Städte verlassen müssen. 

Die Schwächsten - darunter Flüchtlinge - seien von Stürmen, Hitzewellen und Überschwemmungen immer am stärksten betroffen, erklärte das UNHCR. Sie hätten meistens keine sicheren Unterkünfte und nicht die Mittel oder Versicherungen, um sich vor, während oder nach einer Katastrophe in Sicherheit zu bringen. Und trotzdem gingen rund 90 Prozent der Gelder für Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel nicht in die gefährdetsten Länder.

Jahrelang hat es gedauert, bis die reichen Länder, die mit ihrer Industrialisierung am meisten zum Klimawandel beigetragen haben, einen Topf für Anpassungsmaßnahmen mit 100 Milliarden Dollar pro Jahr finanziert haben. Nun fordern in Baku Länder des globalen Südens das Zehnfache. Je stärker der Klimawandel, desto teurer die Anpassungsmaßnahmen. 

Das UNHCR ruft dazu auf, legale Möglichkeiten zur Umsiedlung von Klimawandel-Flüchtlingen in eine neue Heimat zu schaffen.

11.11. Fridays for Future: Kanzler sollte nach Baku kommen

Die Welt trifft sich in Aserbaidschan, um der Klimakrise etwas entgegenzusetzen. Der Kanzler bleibt fern und widmet sich der Regierungskrise. Dafür haben nicht alle Verständnis.

Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer fordert gemeinsam mit weiteren Fridays-for-Future-Aktivisten Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf, doch noch zum UN-Klimagipfel nach Aserbaidschan zu reisen. Die Gruppe richtet einen "Appell an den Kanzler, sich das anders zu überlegen und herzukommen", sagte Neubauer zum Auftakt der Weltklimakonferenz in Baku. Scholz hatte seine Reise angesichts der aktuellen Regierungskrise kurzfristig abgesagt.

Außerdem fordern die Aktivistinnen und Aktivisten Deutschland auf, trotz der schwierigen Haushaltslage seine versprochenen sechs Milliarden US-Dollar zur Klimafinanzierung im kommenden Jahr zu halten. Deutschland gehöre zu den Hauptverursachern der Klimakrise. "Der größte Teil der Welt guckt auf Länder wie Deutschland und fragt: Wann legt ihr Geld auf den Tisch? Wann seid ihr bereit zu zahlen?", so Neubauer. Das Thema Geld ist ein Schwerpunkt auf der Klimakonferenz.

Die Bundesregierung müsse Verantwortung übernehmen und dürfe das Vertrauen anderer Länder nicht verspielen, "während uns jetzt überall auf der Welt unübersehbar die Lebensgrundlagen um die Ohren fliegen und im Weißen Haus bald jemand sitzen wird, der ohnehin alles konterkariert in Sachen Klima. Dieses Vakuum muss gestopft werden."

11.11. Trumps Sieg und Hitzerekorde: Schwieriger UN-Klimagipfel

Die Ampel-Regierung zerbrochen, der Öl-Fan Donald Trump wird nächster US-Präsident - und 2024 wohl erneut das heißeste Jahr, das je gemessen wurde. Kann der UN-Klimagipfel dennoch Erfolge erzielen?

Überschattet vom Wahlsieg Donald Trumps sowie neuen Hitzerekorden beginnt in Aserbaidschan die UN-Klimakonferenz. Knapp 200 Staaten beraten in Baku zwei Wochen lang über die Eindämmung der Erderhitzung und die Abfederung ihrer fatalen Folgen - also häufigere und heftigere Überschwemmungen wie jüngst in Spanien, Hitzewellen und Waldbrände oder verheerende Stürme wie an der US-Küste. Außenministerin Annalena Baerbock sieht in der Klimakrise die größte Sicherheitsherausforderung unserer Zeit, wie die Grünen-Politikerin vorab erklärte. "Jedes verhinderte Zehntelgrad Erderwärmung bedeutet weniger Krisen, weniger Leid, weniger Vertreibung."

Im Fokus der Beratungen stehen erneuerte Finanzzusagen an arme Länder: Entwicklungsstaaten und Umweltorganisationen erwarten, dass die reichen Industriestaaten jährlich mindestens eine Billion US-Dollar mobilisieren - zehnmal mehr als die aktuell zugesagten 100 Milliarden pro Jahr. Zur Finanzierung schlagen Klimaaktivisten Vermögenssteuern für Reiche oder Abgaben auf die Förderung von Kohle, Öl und Gas vor.

Erwartet werden in der autoritär regierten Ex-Sowjetrepublik, in der Presse- und Meinungsfreiheit stark eingeschränkt sind, mehrere Zehntausend Regierungsvertreter, Journalisten, Aktivisten und politische Lobbyisten. Nach der ersten Plenumssitzung am Montag auf dem Gelände rund um das Olympiastadion in Baku folgen am Dienstag und Mittwoch Reden Dutzender Staats- und Regierungschefs. Kanzler Olaf Scholz (SPD) hat seine Reise zur Klimakonferenz nach dem Aus für seine Ampel-Regierung abgesagt.

Nichtregierungsorganisationen befürchten, dass die Klimakonferenz COP29 von der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten überschattet wird. Bereits nach seinem ersten Wahlsieg 2016 hatte Trump angeordnet, dass die USA aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen - was sein Nachfolger Joe Biden wieder rückgängig machte.

Das Climate Action Network, das Hunderte Umweltorganisationen umfasst, forderte, die Industriestaaten dürften nicht mit Verweis auf knappe Staatshaushalte die notwendige drastische Aufstockung der Klimafinanzierung blockieren. Industrieländer könnten leicht Billionen aufbringen für den Klimaschutz: Indem sie bei Militärausgaben kürzen oder bei klimaschädlichen Subventionen für fossile Brennstoffe sowie bei Steuererleichterungen für hochprofitable, aber umweltschädliche Unternehmen sowie für Milliardäre.

Der Handlungsdruck ist groß: In diesem Jahr hat sich der Planet erstmals um mehr als 1,5 Grad aufgeheizt im Vergleich zur vorindustriellen Zeit - es wird nach Berechnungen des EU-Klimadienstes wohl das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Das 2015 auf der Pariser Klimakonferenz vereinbarte Ziel, die Erhitzung möglichst auf 1,5 Grad zu deckeln, gilt aber noch nicht als verfehlt, denn dafür sind längerfristige Durchschnittswerte maßgeblich.

Kurz vor der COP29 hat UN-Klimachef Simon Stiell festgestellt: Das Engagement der Weltgemeinschaft ist weiter unzureichend. Alle Klimapläne, die die Staaten bei der UN eingereicht haben, würden den Ausstoß klimaschädlicher Gase wie Kohlendioxid nur um 2,6 Prozent bis 2030 drücken, verglichen mit 2019. Nötig wären laut Weltklimarat IPCC aber 43 Prozent, um die schlimmsten Folgen der Klimakrise abzuwenden. Selbst wenn alle Klimaschutzpläne wirklich umgesetzt werden, steuert der Planet bis zur Jahrhundertwende auf eine Erhitzung um 2,6 bis 3,1 Grad zu.

Es gibt aber auch Lichtblicke. Im Jahr 2023 ist die weltweite Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien schneller gestiegen als jemals zuvor in den letzten drei Jahrzehnten, wie die Internationale Energieagentur (IEA) festgehalten hat. Damit besteht eine echte Chance, das auf der vorherigen Klimakonferenz in Dubai festgelegte Ziel zu erreichen, die globale Kapazität für Erneuerbare bis 2030 zu verdreifachen.
 

28.10. UN-Bericht: Nationale Klimamaßnahmen sind unzureichend

Eigentlich sollen die Treibhausgasemissionen bis 2050 auf null sinken. Doch davon sei man weit entfernt, stellt ein UN-Bericht fest. Nötig seien deutlich ehrgeizigere nationale Klimamaßnahmen

10.00 Uhr: Zwei Wochen vor Beginn der Weltklimakonferenz in Aserbaidschan beklagt ein Bericht der Vereinten Nationen die aktuellen nationalen Klimamaßnahmen als unzureichend. Die derzeitigen Pläne der Staaten seien weit davon entfernt, die Erderwärmung deutlich eindämmen zu können, heißt es in dem Bericht von UN Climate Change.

Bei einer Umsetzung aller derzeitigen nationalen Pläne würden die Treibhausgasemissionen im Jahr 2030 immer noch 51,5 Gigatonnen CO2 entsprechen - und damit nur 2,6 Prozent unter denen von 2019 liegen. Damit die Welt bis zum Jahr 2050 emissionsneutral wird, sollte der globale Treibhausgasausstoß nach Einschätzung des Weltklimarates (IPCC) 2030 um 43 Prozent unter dem von 2019 liegen.

Davon sei die Weltgemeinschaft weit entfernt, bemängelte der Chef des UN-Klimasekretariats (UNFCCC) mit Sitz in Bonn, Simon Stiell. Der aktuelle Bericht müsse ein Wendepunkt sein, der die derzeitige Phase der Zurückhaltung beende und ein "Zeitalter der Beschleunigung entfache", in dem jedes Land ab dem kommenden Jahr ehrgeizigere Klimapläne beschließen solle.

Dies biete viele auch wirtschaftliche Vorteile und erspare Milliarden von Menschen in allen Ländern der Erde viel Unheil. Eine Senkung der Emissionen sei entscheidend dafür, die globale Erwärmung in diesem Jahrhundert auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. "Jeder Bruchteil eines Grads ist wichtig, denn die Klimakatastrophen werden schnell schlimmer", erklärte UN-Klimachef Stiell.

Bei der Klimakonferenz in Paris hatten die Teilnehmerstaaten 2015 beschlossen, dass der Anstieg der durchschnittlichen Temperatur auf der Erde möglichst auf 1,5 Grad, zumindest aber auf deutlich unter 2 Grad begrenzt werden soll, im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter.

Bei der Weltklimakonferenz in Baku vom 11. bis 24. November will UN Climate Change nach Angaben von Stiell Pläne vorstellen, wie die Organisation die Klimamaßnahmen der Länder im kommenden Jahr unterstützen will.