Die Homepage der Gesellschaft Deutscher Tierfotografen
Wer wochenlang im Gebüsch gewartet hat in der Hoffnung, einen Geparden vor die Kamera zu bekommen oder mit voller Fotoausrüstung abgetaucht ist, um eine Schildkröte von unten zu fotografieren, wird hier belohnt: Die Gesellschaft Deutscher Tierfotografen vergibt jährlich den Preis „Europäischer Naturfotograf des Jahres“.
Das Siegerfoto von 2010 überrascht: Kein Hochglanz, keine Hommage an exotisches Farbspiel. Ein Gepard blickt den Betrachter aufmerksam und skeptisch vom Bildrand links oben an. Das Bild zeigt Verletzlichkeit und Misstrauen des Tieres, steht für eine neue Perspektive, die mehr will, als die Schönheit des Tieres zu betonen. Fotografin dieses nachdenklichen Siegerbildes ist die deutsche Britta Jaschinski. Sie hat es in Tansania unmittelbar nach einem Buschbrand aufgenommen, als eine Vielzahl verschreckter Säugetiere über die verkohlte Savanne lief.
„Die Naturfotografie kommt hier in ganz besonderer Weise zum Einsatz, indem sie Menschen neue Sichtweisen erschließt und ihnen einen Zugang zu Emotionen ermöglicht, die ihnen sonst oftmals verschlossen geblieben wären“, weist die Schirmherrin des Wettbewerbs und Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Beate Jessel auf den Einfluss und den Anspruch der Naturfotografie, wie sie von diesem Preis gefördert wird, hin.
Auch ein Blick in die weiteren Kategorien wie „Vögel“, „Säugetiere“ oder „Landschaften“ lohnt sich. In unserer Bildergalerie sehen Sie die Bandbreite technisch perfekter Tierfotografie und poetischer Landschaftsaufnahmen, stets im Spannungsverhältnis zwischen Dokumentation und Kunst, Engagement und Verzauberung.
Der Preis „Europäischer Naturfotograf des Jahres“ wurden auf dem 18. Internationalen Naturfoto-Festival in Lünen verliehen, das in diesem Jahr mehrere tausend Naturfotografen und Besucher angelockte. 21 Nationen waren allein durch die Referenten und die zur Preisverleihung des Wettbewerbs „Europäischer Naturfotograf des Jahres 2010“ angereisten Sieger vertreten. Die Ausstellung zum Wettbewerb feiert ihre Premiere auf dem Festival und tourt im Anschluss durch Deutschland und mehrere europäische Länder.