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Geologie Der Mond bringt die Erde zum Beben

Vollmond
Dem vollen Mond werden viele Einflüsse auf die Erde nachgesagt. Aber gilt das auch für die Heftigkeit von Beben?
© atlantisfoto / Fotolia
Der Mond hat nicht nur Einfluss auf die Ozeane. Voll- und Neumond sorgen auch für heftigere Erdbeben

Da die Anziehungskraft des Erdtrabanten genügt, das Wasser der Meere anzuheben, verwundert es kaum, dass die gewaltigen Masseverschiebungen auch zu Störungen in der Erdkruste führen.

Absolut verblüffend klingt hingegen, was statistische Erhebungen zum Zusammenhang zwischen bestimmten Mondphasen und der Heftigkeit seismischer Ereignisse erbracht haben: Laut Satoshi Ide von der Universität Tokio treten besonders heftige Beben jenseits einer Stärke von 8,2 bei Voll- wie auch bei Neumond deutlich häufiger auf als zu anderen Zeiten.

Wieso das? Schließlich nimmt die Mondmasse nur scheinbar zu und ab; der Effekt der Anziehung sollte also eigentlich stets gleich – und damit auch gleich verteilt sein? Nein, erklärt Professor Ide: Während Neu- und Vollmond sind Erde, Sonne und Mond so ausgerichtet, dass die Schwerkraft, die auf unseren Planeten wirkt, tatsächlich besonders heftig an der Erdkruste zieht. Auch der katastrophale Tsunami von Fukushima soll in dieses Schema passen.

Noch ist die Datenbasis recht klein; doch sollten sich die Vermutungen erhärten, wäre dies ein wichtiger Schritt zu einer besseren Vorhersage verheerender seismischer Ereignisse.

Auch Wirbelstürme können die Erdkruste deutlich beeinflussen. Die Stürme bewegen das Wasser und erzeugen so Schwingungen, die sich durch den Meeresboden ziehen und noch weit entfernt von seismischen Sensoren empfangen werden. Daraus lassen sich bei genauer Analyse sogar Schlüsse über die Beschaffenheit des Erdinneren treffen.

GEO Nr. 12/2016 - Unser Sonnensystem

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