Hier ein trockener Rest Brot und dort eine braune Banane: Niemand gibt es gerne zu, doch (fast) jeder tut es - Lebensmittel wegwerfen! Was uns in der eigenen Küche als Kleinigkeit erscheint, entpuppt sich mit Blick auf die ganze Gesellschaft jedoch als eine riesige Verschwendung.
Denn in einer Zeit, in der Nahrung zu so günstigen Preisen rund um die Uhr in den Supermärkten verfügbar ist, scheinen wir den Bezug zu unseren Lebensmitteln verloren zu haben. Dabei sollten wir uns vor Augen halten, dass ein Drittel der globalen Nahrungsmittelproduktion in der Tonne landet - wobei sich dieser Wert im Fall der Industrienationen auf bis zu 50 Prozent erhöht.
Das bedeutet im Umkehrschluss: Nicht selten landet jedes zweite Lebensmittel einfach wieder im Müll, anstatt verzehrt zu werden. Dieser Artikel liefert Tipps, mit denen man dem Problem in den eigenen vier Wänden begegnen kann - und weniger wegwirft.
Einkaufen mit Bedacht
Jeder kennt das: Wer mit leerem Magen einkaufen geht, packt den eigenen Einkaufswagen so voll, dass zum Schluss kaum noch etwas hineinpasst. Wenn man mit den Einkäufen schließlich an der Kasse steht, spätestens aber, wenn man dann alle Einkäufe zu Hause im Kühlschrank unterbringen muss, fragt man sich: Wann soll ich das nur alles essen?
Auch Sonderangebote klingen auf den ersten Blick sehr verführerisch: "3 zum Preis für 2 - Greifen Sie zu!" - doch nur allzu oft landet das vermeintliche Schnäppchen dann doch in der Tonne. Kaufen Sie daher mit Bedacht ein und lassen Sie im Zweifel lieber mal etwas liegen.
Ein praktischer Helfer, der vor so manchen Spontankäufen schützt, ist eigentlich ganz simpel: Der Einkaufszettel. Planen Sie den Einkauf und machen Sie sich vorher eine genaue Liste. Wann koche ich was und wie viel sind Fragen, die Sie sich dabei stellen sollten. Denn je gezielter man einkauft, desto weniger landet zum Schluss ungenutzt im Müll.
"Wunderlingen" eine Chance geben
Oft bleiben unschöne Exemplare lange in der Obst- und Gemüseabteilung liegen und müssen schließlich irgendwann entsorgt werden. Doch krumme Gurken oder Kohlrabi ohne Blattgrün schmecken genauso gut, wie die Ware ohne Schönheitsfehler! Wer auch den "Wunderlingen" eine Chance gibt, tut bereits beim Einkauf etwas gegen die Lebensmittelverschwendung.
Richtig lagern
Die Lagerung hat einen großen Einfluss darauf, wie lange ein Lebensmittel haltbar bleibt. Im Kühlschrank sollte beispielsweise das sogenannte FIFO-System ("First In, First Out") angewandt werden - anders ausgedrückt: Was zuerst in den Kühlschrank gepackt wird, sollte auch zuerst wieder verwendet werden. Wer neuere Lebensmittel hinten einsortiert und ältere nach vorne stellt, sorgt dafür, dass ältere zuerst verzehrt werden.
Aber aufgepasst! Nicht alle Lebensmittel gehören in den Kühlschrank - Tomaten und Brot zum Beispiel. Welche Lebensmittel Sie keinesfalls im Kühlschrank aufbewahren sollten, zeigen wir Ihnen in dieser Fotostrecke.

Zudem herrschen im Innern eines Kühlschrankes erhebliche Temperaturunterschiede. So eignet sich das oberste Fach mit 8°C am besten für Käse, rohen Schinken und abgepackte Essensreste. Im Mittelfach halten sich bei 5°C Milchprodukte am längsten. Im unteren Fach ist es mit 2°C am kältesten - der perfekte Ort für Fleisch und Fisch. Die Frischefächer eignen sich für Obst und Gemüse.
Lebensmittel haltbar machen
Dank unterschiedlicher Verfahren lassen sich viele Lebensmittel noch länger haltbar machen. Wer zum Beispiel im Sommer mit einer reichen Ernte belohnt wird, kann diese weiterverarbeiten. Ob Einkochen, Einlegen, Einfrieren oder Trocknen - Möglichkeiten gibt es viele! Weitere Ideen, wie Sie Lebensmittel haltbar machen können, liefern wir in dieser Fotostrecke.

Nicht nur auf das Mindesthaltbarkeitsdatum schauen
Ist das Mindesthaltbarkeitsdatum eines Lebensmittels überschritten, landet es schnell im Müll. Dabei sollte man diese Angabe nicht mit dem Verfallsdatum verwechseln! Denn das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt lediglich den Zeitpunkt an, bis zu dem die Herstellerfirma bei richtiger Lagerung die spezifischen Eigenschaften ungeöffneter Lebensmittel, wie beispielsweise Geschmack und Geruch, garantiert.
Unser Rat: Verlassen Sie sich auf die eigenen Sinne und schauen Sie sich das Produkt genau an, bevor Sie es wegwerfen: Sieht man Schimmel? Riecht oder schmeckt es eigenartig? Viele Lebensmittel, zum Beispiel Butter, sind oft auch noch mehrere Wochen bis Monate nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums unbedenklich.
Umfangreiche Tipps, wie Sie leicht erkennen, ob Lebensmittel noch genießbar sind, liefern wir Ihnen in diesem Artikel.