Sind Sie auch Altglas-Recycler? Und haben Sie sich beim Einwerfen auch schon gefragt, ob das Sortieren nach Farben wirklich so wichtig ist? Schließlich haben wir doch irgendwo gelesen, dass im LKW ohnehin alles zusammengeschüttet wird.
Um es gleich vorwegzunehmen: Das ist eine Mär. Was man beim Entleeren von der Straße aus nicht sieht: Der große Altglas-Container auf dem LKW hat drei Fächer. Einen für das weiße, einen für das braune und einen für das grüne Glas. Und jeder der bundesweit rund 300.000 Sammelbehälter wird in das entsprechende Fach entleert. Alles andere wäre auch ziemlich unsmart. Denn sortenreines Altglas ist für Recyclingunternehmen ein gutes Geschäft.
Immer mehr Altglas wird recycelt - das schont die Umwelt
Glas lässt sich beliebig oft einschmelzen und eignet sich daher perfekt für die Wiederverwertung. Außerdem schont das Recycling auch noch das Klima. Denn das Einschmelzen von Glasscherben spart gegenüber der Herstellung aus Rohstoffen rund ein Viertel der erforderlichen Energie. Zusätzlich entfällt die Aufbereitung von Quarzsand, Soda, Kalk und anderen Zutaten der Glasherstellung.
Das macht sich besonders bei großen Mengen bemerkbar; heute werden schon fast 90 Prozent des eingesammelten Altglases recycelt.
Warum rotes Glas in den "grünen" Container gehört
Am höchsten ist die Recyclingquote bei grünem Glas. Und das hat einen besonderen Grund: Beim Recycling von Altglas ist die Farbreinheit besonders wichtig. Schließlich wollen Kunden keine (fast) weiße Flasche, die einen leichten Stich ins Braune hat. Auch die braune Fraktion ist empfindlich gegen farbliche Verunreinigungen. Eine Ausnahme bildet das Grün - hier mischen sich die Farben.
Und darum sollten Sie Zweifelsfälle, wie weiß-grünes Glas, aber auch blaues oder rotes Glas in den Container für Grünglas werfen - keinesfalls aber in den Container für weißes oder braunes Glas.

Keramik und Mehrweg gehören nicht ins Altglas
Grundsätzlich Tabu sind Porzellan, Keramik, Bleiglas, Autoglas, Energiesparlampen und anderes. Schon geringe Mengen solcher sogenannten Störstoffe können ganze Containerladungen unbrauchbar machen. Auch Pfandflaschen sind selbstverständlich zu gut für den Altglas-Container. Denn sie können bis zu 50 mal mit geringem Energieeinsatz wiederverwertet werden - und sind bei weitem die umweltfreundlichste "Glasverpackung".