1: Eiweiß und Kohlenhydrate muss man getrennt essen
Die Annahme geht zurück auf den US-Arzt William H. Hay: Im Jahr 1907 bekämpfte der Begründer der Trennkost- Diäten erfolgreich sein Übergewicht sowie seine schwere Nierenerkrankung, indem er reichlich Rohkost und andere naturbelassene Kost zu sich nahm und stets darauf achtete, kohlenhydratreiche Lebensmittel nicht zusammen mit eiweißreichen Lebensmitteln zu essen.
Der Arzt war davon überzeugt, dass der menschliche Körper die beiden Nährstoffe nicht gleichzeitig verdauen könne: Dies führe zu einer „Übersäuerung“ des Körpers, so Hay, was wiederum Übergewicht und typische Zivilisationskrankheiten wie etwa Diabetes begünstige. Diese Annahmen sind heute zwar wissenschaftlich längst widerlegt. Dennoch eignen sich manche Trennkost- Diäten durchaus zur Gewichtsreduktion – weil ihr Speiseplan eine insgesamt ausgewogene und kalorienreduzierte Ernährung vorsieht.
2: Alle Kohlenhydrate sind Dickmacher
Bei vielen Menschen sind Kohlenhydrate in Verruf geraten. Doch ein solches Pauschalurteil ist nicht gerechtfertigt. Problematisch sind vor allem jene chemisch einfach aufgebauten Kohlenhydrate, die in Weißbrot oder Softdrinks vorkommen sowie in allen Produkten mit Industriezucker, etwa Fruchtjoghurts oder vielen Cerealien: Sie führen zu stark schwankenden Blutzuckerwerten, die oft ständige Hungergefühle auslösen; außerdem baut der Organismus dadurch rasch Körperfett auf.
Anders verhält es sich mit den komplexen Kohlenhydraten etwa in Obst, Gemüse und Vollkornprodukten: Diese Verbindungen muss der Körper bei der Verdauung erst aufspalten, sodass sie langsamer und gleichmäßiger ins Blut übergehen; der Blutzuckerspiegel schwankt nicht so stark, das Sättigungsgefühl hält deutlich länger an.

3: Fasten entschlackt
Das Ziel, Gewicht zu verlieren, erreicht auch, wer regelmäßig tage- oder stundenweise auf Essen verzichtet. Zudem haben Forscher zahlreiche Belege für positive Auswirkungen des Fastens auf den Körper gefunden: Es kann etwa bei Bluthochdruck, bei Diabetes Typ 2 und bei Magen-Darm-Erkrankungen helfen. „Schlacken“ beseitigt der Organismus dabei aber nicht, Forscher verwenden den Begriff auch nicht.
Sofern damit unverwertbare Stoffwechselprodukte wie Kreatinin oder Harnstoff gemeint sind, scheidet der Körper sie auch ohne zu fasten auf den üblichen Wegen aus. Jüngsten Erkenntnissen zufolge kann Fasten aber natürliche Prozesse der Zellerneuerung verstärken.
4: Kalorie ist gleich Kalorie - gleichgültig, woher sie stammt
Wer abnehmen will, muss weniger Kalorien zu sich nehmen, als er verbraucht – das ist das Prinzip jeder Diät. Aber macht es für ihren Erfolg einen Unterschied, ob die Kalorien aus der Cola oder dem Vollkornbrot stammen? Schließlich ist Kalorie die Maßeinheit für Energie, hat also stets die gleiche Energiemenge.
Im Alltag aber wirken 100 Kilokalorien aus der Cola anders als aus dem Vollkornbrot: Sie sind schneller aufgenommen, sättigen aber deutlich schlechter. Flüssigkeiten bleiben kürzer im Magen und werden rascher verdaut, dazu lassen Süßgetränke den Blutzuckerspiegel recht stark schwanken. Beides führt dazu, dass ein Cola-Trinker sehr bald wieder Hunger verspürt – und es trotz der gleichen aufgenommenen Energiemenge viel schwerer hat als andere, sein tägliches Kalorienlimit einzuhalten.
5: Problemzonen lassen sich einfach wegtrainieren
Das wird nicht funktionieren. Zum einen reicht Sport allein fast nie aus, um Gewicht zu verlieren, schon gar nicht gezielt an bestimmten Körperstellen. Außerdem bestimmen unsere Gene, wo der Körper bevorzugt Fett speichert – und welche dieser Depots er als letzte angreift. Hartnäckige Polster an Bauch, Oberschenkeln und Gesäß lassen sich daher meist auch mit noch so speziellen Übungen nicht einfach wegtrainieren. Sport kann allenfalls dabei helfen, diese Partien durch Aufbau von Muskeln optisch etwas zu straffen.